Bei einem Ransomware-Angriff werden Daten verschlüsselt, für die Freigabe wird meist Lösegeld verlangt

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Der irische Gesundheitsdienst ist zur Zielscheibe eines Cyberangriffs geworden. Man habe die eigenen IT-Systeme nach einem "signifikanten Ransomware-Angriff" vorsorglich heruntergefahren, teilte der Gesundheitsdienst am Freitag auf Twitter mit. Corona-Impfungen seien jedoch nicht von dem Ausfall betroffen, sie sollten wie geplant stattfinden. Man werde die Situation weiter prüfen, hieß es.

"Großer Vorfall"

Wer hinter dem Angriff steckte, war zunächst unklar. Ein Krankenhaus in Dublin musste der Nachrichtenagentur PA zufolge wegen des Angriffs die meisten Routinetermine absagen, weitere Krankenhäuser könnten folgen. Patienten anderer Krankenhäuser sollen wie gewohnt zu ihren Terminen erscheinen. Im Rahmen eines Notfallplan kehrt man für die Anmeldung nun wieder zum "altmodischen" papierbasierten System zurück, berichtet "The Journal".

Der Gesundheitsdienst-Chef, Paul Reid, sagte, dass es sich um einen "ziemlich ausgeklügelten" Angriff und einen "großen Vorfall" für den gesamten Gesundheitsdienst handele. Ihm zufolge seien die IT-Systeme und Daten, die auf zentralen Servern gespeichert sind und über diese übertragen werden, ins Visier genommen worden. Lösegeld wurde bisher nicht gefordert.

Bei sogenannten Ransomware-Attacken werden Daten auf Computern verschlüsselt und die Angreifer verlangen meist Lösegeld für die Freigabe. Wie andere Computerviren findet ein solcher Erpressungstrojaner meist seinen Weg auf ein Gerät, indem eine Sicherheitslücke ausgenutzt oder jemand dazu verleitet wird, ihn zu installieren. (red, APA/dpa, 14.05.2021)