Mit Felix Auböck soll Österreichs Schwimmsport wieder in einem WM-Medaillenspiegel auftauchen.

Foto: AFP/ ATTILA KISBENEDEK

Felix Auböck nahm für die EM den Mund nicht zu voll.

Foto: AFP/ATTILA KISBENEDEK

Neun Schwimmerinnen und zehn Schwimmer aus Österreich ziehen in der zweiten EM-Woche in der Duna Aréna am Pester Donauufer im 50-Meter-Becken ihre Bahnen. Die wegen der Pandemie um zwölf Monate verschobenen Kontinentalmeisterschaften auf der Langbahn bieten Test- und Qualifikationsmöglichkeiten für die allerdings bedenklich wackelnden Spiele in Tokio. Alle fünf schon für Japan qualifizierten Aktiven des österreichischen Schwimmverbandes (OSV) sind in Ungarn dabei.

Lediglich einen Einsatz gibt sich Felix Auböck, der über 200, 400 und 800 m Kraul die "Olympic Qualifying Time" unterboten hat, für Tokio also jeweils eine fixe Startberechtigung hält. Der 24-jährige Niederösterreicher gibt sich gleich heute den 400er und kehrt unmittelbar danach wieder ins Training für Olympia zurück. 2016 in London und 2018 in Glasgow war Auböck über diese Distanz jeweils EM-Vierter. Heute soll es mit seiner ersten Medaille bei einem Großereignis klappen.

Vor einem Monat hatte Auböck bei den Swim Open in Stockholm seine einschlägige Saisonbestzeit um 3,53 Sekunden auf 3:44,51 Minuten gedrückt, weltweit gab es da nur zwei bessere Zeiten. "Ich bin dort, wo es um die Medaillen geht", sagte er dem STANDARD.

Eine Wegmarke

"Die 400 m wollte ich unbedingt schwimmen, weil es auch ein weiterer Vergleich auf dem Weg nach Tokio ist", sagte er in Budapest. Auböck, der vor seiner Rückkehr an die Loughborough University in der Nähe von Leicester einen Zwischenstopp mit einem Olympia-Gesundheitscheck in Wien einlegen wird, zählt sich in Budapest also selbst zum Favoritenkreis, "aber der ist groß". Für Olympia kann er aktuell gar zehn Leute aufzählen, die Medaillen gewinnen können.

Vor sieben Jahren hat übrigens die Kärntnerin Lisa Zaiser in Berlin mit Bronze über 200 m Lagen die bisher letzte EM-Medaille für den OSV auf der Langbahn geholt.

Ebenfalls drei Tickets für Olympia hat Bernhard Reitshammer. Der Tiroler nannte für fünf EM-Strecken, schwimmt aber nur drei. Denn 50 m Rücken und 100 m Brust am Montag sowie 200 m Lagen und 100 m Rücken am Mittwoch folgen jeweils unmittelbar hintereinander. Die Entscheidung fällt Reitshammer erst nach Studium der Nennlisten. "Am meisten Chancen rechne ich mir über 200 m Lagen aus", sagte der 26-Jährige, der am 24. April bei der Atus Trophy in Graz als erster Österreicher über 100 m Brust unter einer Minute (59,93) geblieben war.

Eine Finalteilnahme käme auch bei Caroline Pilhatsch über 50 m Rücken nicht überraschend. Die Kurzbahn-Vizeweltmeisterin von 2018 setzt sich das als Ziel, zudem geht es für die Steirerin über 100 m Rücken um das Olympia-Limit. "Ich versuche, mir nicht allzu viel Druck zu machen", sagte die 22-Jährige

Weitere Fixqualifizierte für die Sommerspiele sind die 18-jährige Burgenländerin Lena Grabowski (200 Meter Rücken) und die 19-jährige Niederösterreicherin Marlene Kahler (1500 Meter Kraul).

Weitere Limitkandidaten sind der niederösterreichische Brustlagen-Spezialist Valentin Bayer, der Kärntner Heiko Gigler, der über 50 Meter Kraul seinen österreichischen Rekord für die Norm um 29 Hundertstel verbessern müsste, und die Wienerin Claudia Hufnagl, die über 200 Meter Delfin allerdings um 1,33 Sekunden unter ihrer Bestleistung bleiben müsste. (APA, red´, 16.5.2021)