Ernährungsberater

Ernährungsberatung ist in Österreich ein reglementiertes Gewerbe, für das ein Bachelorstudium der Ernährungswissenschaften oder der Diätologie vorgeschrieben ist. Während sich die Ernährungswissenschaften mit Grundlagenwissen und aktuellen Erkenntnissen im Rahmen der Prävention und Gesundheitsförderung beschäftigen, ist das Studium der Diätologie stärker auf die praktische Umsetzung von Ernährungstherapien spezialisiert. Daneben gibt es eine Vielzahl an kurzen Ausbildungen für Ernährungstrainer, die sich Spezialthemen wie Sporternährung widmen.

Fachärztin

Die Facharztausbildung beginnt wie auch die Ausbildung zum Arzt für Allgemeinmedizin mit einer neunmonatigen Basisausbildung. Sie befähigt den Arzt dazu, Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung zu betreuen, den Stationsalltag zu bewältigen und in Notsituationen fachgerecht handeln zu können. Im Anschluss daran geht es in eine Sonderfachgrundausbildung. Die Dauer variiert je nach gewähltem Fach. Danach folgt die Sonderfachschwerpunktausbildung. Zur Wahl stehen 39 Spezialisierungen. In Summe dauert die Facharztausbildung mindestens 72 Monate.

Mediator

Mediatoren werden bei zwischenmenschlichen Konflikten eingesetzt, wo sie eine überparteiliche Rolle einnehmen sollen. Mediatoren versuchen, den Dialog zwischen den Parteien in Gang zu bringen und den wechselseitigen Austausch und das gegenseitige Verständnis zu fördern. In Österreich ist die Ausbildung durch die Zivilrechts-Mediations-Ausbildungsverordnung geregelt. Die Ausbildungsinstitutionen müssen vom Justizministerium anerkannt sein. Aufnahmevoraussetzung ist ein Mindestalter von 26 Jahren. Die Ausbildung dauert im Schnitt rund zwei Jahre.

Die Hebammenarbeit zählt zu den ältesten und für viele auch zu den schönsten Berufen.
Foto: APA/dpa/Caroline Seidel

Hebamme

Die Hebammenarbeit zählt zu den ältesten und für viele auch zu den schönsten Berufen. Werdende Mütter während der Schwangerschaft zu unterstützen und zu beraten, die Mutter auf die Geburt vorzubereiten, dann die Geburt und die ersten Lebensmonate des Neugeborenen zu begleiten gehören zu den wesentlichen Aufgaben einer Hebamme. Die Ausbildung dafür erfolgt über ein dreijähriges Bachelorstudium an einer Fachhochschule. Der Beruf gehört in Österreich zu den gesetzlich geregelten Gesundheitsberufen. Die Nachfrage am Arbeitsmarkt ist steigend.

Obduktionsassistent

Obduktionsassistenz zählt zu den medizinischen Fachassistenzberufen. Das Medizinische-Assistenzberufe-Gesetz kennt noch weitere sieben Berufe. Obduktionsassistenten sind unter anderem dafür zuständig, die Leichen zu reinigen und sie für die Obduktion vorzubereiten. Sie assistieren bei der Leichenöffnung und der Entnahme von Gewebeproben und Organen. Die Ausbildung erfolgt dual an den Schulen für medizinische Assistenzberufe. Personen, die noch keine abgeschlossene Berufsausbildung haben, müssen drei Assistenzberufe miteinander kombinieren.

Orthoptist

Die Orthoptik ist ein Spezialgebiet in der Augenheilkunde und setzt den Schwerpunkt auf die Sehfunktion. Orthoptisten untersuchen und behandeln Menschen aller Altersstufen mit Störungen der Sehfähigkeit wie z. B. Schielen, Sehschwäche, Augenzittern, -bewegungsstörungen, -muskellähmungen, Doppelbildern, Gesichtsfeldausfällen oder mit zentralen Sehstörungen, die beispielsweise nach Unfällen und Krankheiten auftreten können. Die Ausbildung dafür erfolgt durch das dreijährige Fachhochschulstudium Orthoptik, das in Salzburg und in Wien angeboten wird.

Tätowiererin

Tätowier- oder Piercing-Studios gehören in Österreich zum gesundheitsbezogenen Gewerbe. Die Ausbildung dafür ist gesetzlich geregelt. Wer als Piercer und Tätowierer arbeiten möchte, muss einen Lehrgang mit mindestens 97 Lehreinheiten absolvieren, im Anschluss daran muss eine Befähigungsprüfung bestanden werden. Zum Beispiel bietet das Bfi einen Lehrgang an. An der HTL Ferlach findet sich seit diesem Schuljahr im Schulschwerpunkt Graviertechnik auch der Ausbildungsbereich Tattoo Artist. Die Befähigungsprüfung muss auch hier noch absolviert werden.

Bandagistin

Die Berufsbezeichnung Bandagist ist veraltet, aber noch oft in Verwendung. Die richtige Bezeichnung lautet Orthopädietechniker. Laut Lehrlingsstatistik der Wirtschaftskammer gab es im vergangenen Jahr 98 Lehrlinge für diesen Beruf, der Frauenanteil lag bei 35 Prozent. Die Orthopädietechnik umfasst alle medizinisch-technischen Heil- und Hilfsmittel, die der Unterstützung und Entlastung des menschlichen Stütz- und Bewegungsapparates helfen. Orthopädietechniker arbeiten eng mit Fachärzten und Krankenhäusern zusammen. Die Lehre dauert vier Jahre. (ost, 14.6.2021)