Immer wieder waren zahlreiche Haushalte nach einem Unwetter tagelang offline.

Foto: AFP/Aamir Qureshi

Starkstrom und Consumer-Elektronik sind bekanntlich keine guten Freunde. Diese Erfahrung machten auch zahlreiche Bewohner der Blue Mountain-Region westlich der australischen Metropole Sydney. In den vergangenen Monaten kam es dort immer wieder zu schwereren Gewittern.

Diese Unwetter führten immer wieder zu Blitzeinschläge bei Verteilerkästen. In der Region wurden Glasfaser nach dem Fiber-to-the-Curb-Konzept (FTTC) ausgerollt. Glasfaserleistungen führen also bis zu besagten Verteilern, die jeweils eine Nachbarschaft abdecken. Zwischen den Häusern und Wohnungen und dem Anschlusspunkt sind weiterhin die schon bestehenden Kupferleitungen in Betrieb.

Ärger mit Unwettern

Die Blitze sorgten für massive Spannungsspitzen in der Leitung, welcher die Modems nicht gewachsen sind. Laut Guardian berichten einige Betroffene, dass sie in den letzten Monaten mehrfach ihr Modem austauschen lassen mussten.

Dazu gibt es Schilderungen über Geräte, aus denen Funken sprühten und die deutliche Verbrennungsspuren davon trugen, was bei den Betroffenen auch zu Angst vor einem möglichen Brand führte. Einige Nutzer reagierten damit, ihre Modems während Unwettern komplett auszustecken, um nicht zu riskieren, danach tagelang keine Internetverbindung mehr zu haben.

Netzanbieter verteilt robustere Modems

Die Anzahl der verteilten und noch zu verteilenden Ersatzgeräte summiert sich für den zuständigen Netzanbieter NBN mittlerweile auf 10.000. Das Phänomen stellt das Unternehmen vor Herausforderungen. Laut Vizechef Stephen Rue sorgten die Unwetter für komplexe elektrische Probleme, wobei besonders der durch den Blitzeinschlag entstehende, hohe Potenzialunterschied zwischen der Erdung und dem Neutralleiter der Elektronik der Modems zusetzt.

Vor allem die Unwetter im März sorgten für deutlich mehr Ausfälle, als man erwartet hatte, wozu auch die Beschaffenheit des Bodens beiträgt, da härterer, stark sandsteinhaltiger Untergrund das Phänomen verstärkt. Laut Rue seien Sorgen vor einem Brand durch "geröstete" Modems aber unbegründet.

Nun möchte man die Situation langfristig lösen, indem kaputte Modems mit neuen Modellen ersetzt werden. Diese sind laut NBN mit Elektronik ausgerüstet, die weniger empfindlich gegen Potenzialschwankungen dieser Art sind und dementsprechend für die Gewitter in der Region gerüstet seien. Ob sich das bewahrheitet, dürfte spätestens die nächste Unwettersaison zeigen. (red, 18.5.2021)