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Sturgeon hatte bereits angekündigt, zu gegebener Zeit das Parlament über ein neues Unabhängigkeitsreferendum abstimmen zu lassen.

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Edinburgh – Nicola Sturgeon bleibt Regierungschefin von Schottland. Die Chefin der Schottischen Nationalpartei (SNP), die für die Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich eintritt, erhielt am Dienstag bei der Abstimmung im Parlament in Edinburgh alle 64 Stimmen ihrer Fraktion und damit die einfache Mehrheit. Die Partei hatte die Parlamentswahl am 6. Mai klar gewonnen, eine absolute Mehrheit aber knapp verpasst.

Sturgeon kündigte an, Priorität habe die Erholung nach der Corona-Pandemie. Danach solle es eine Diskussion geben, was für ein Land Schottland sein wolle. "Alle in Schottland verdienen das gleiche Mitspracherecht. Schottlands Zukunft muss Schottlands Wahl sein", sagte Sturgeon. Eine wichtige Rolle spiele der Klimaschutz. "Niemand wird sicher sein, bevor alle auf diesem Planeten sicher sind." Dafür sei auch wichtig, dass die Uno-Klimakonferenz im schottischen Glasgow im November ein Erfolg werde. "Dies ist die Zeit, um groß zu denken. Dies ist die Zeit, um Vorreiter zu sein", sage die 50-Jährige.

Unabhängigkeitsreferendum

Sturgeon hatte bereits angekündigt, zu gegebener Zeit das Parlament über ein neues Unabhängigkeitsreferendum abstimmen zu lassen. Ihrer SNP fehlt zwar ein Sitz zur absoluten Mehrheit. In der Unabhängigkeitsfrage kann Sturgeon aber auf die Unterstützung der Grünen zählen, die ebenfalls für eine Rückkehr Schottlands in die EU eintreten. Ohne Zustimmung aus London wäre ein Referendum nach Ansicht der meisten Experten allerdings nicht rechtens. Die britische Regierung lehnt ein derartiges Votum aktuell ab. (APA, 18.5.2021)