Für Norwegen schaffte es Andreas Andresen Haukeland alias Tix mit angeklebten Flügeln ins Finale.

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Aserbaidschan überzeugte mit "Mata Hari" von Efendi.

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Auch weitergekommen: Belgien mit Hooverphonic und der Nummer "The Wrong Place".

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"Set Me Free" von Eden Alene aus Israel kam in die nächste Runde.

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Ein Schattenspiel aus Litauen: The Roop kamen mit "Discoteque" ins Finale.

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"Je me casse" von Destiny (Malta) kam auch weiter.

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Wien/Rotterdam – "Eurovision is back": Mit diesen Worten startete nach einem zuvor undenkbaren Jahr Corona-Pause der Eurovision Song Contest am Dienstagabend in seine 65. Ausgabe. Das erste Halbfinale des Musikbewerbs ist geschlagen, und damit stehen die ersten zehn Finalteilnehmer abseits der "Big Five" und des Gastgebers Niederlande fest. In der Rotterdamer Ahoy Arena setzten sich dabei großteils die prognostizierten Favoriten durch. Österreich muss hingegen noch bis Donnerstag zittern.

Der feministische Ethnomix "Russian Woman" von Manizha überzeugte fürs Finale.
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Schweden zog mit der Popnummer "Voices" von Tusse weiter.
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Immerhin waren wie bei den folgenden Shows 3.500 Corona-getestete Zuschauer in der ansonsten bis zu 16.000 Menschen fassenden Halle zugelassen. Schließlich wird der Song Contest doch als erster Feldversuch für derartige Großveranstaltungen in Corona-Zeiten durchgeführt und läuft nach strengen Hygienevorgaben ab.

Zum Auftakt des Abends durfte der nun schon seit 2019 amtierende ESC-Sieger Duncan Laurence sein neues Lied präsentieren. Danach übernahm das Moderatorenquartett, bestehend aus Chantal Janzen, der einstigen ESC-Teilnehmerin Edsilia Rombley, der Vloggerin Nikkie de Jager alias NikkieTutorials und Jan Smit – auch in Österreich bekannt als Teil des Schlagertrios Klubbb3.

Zypriotin mit viel Sex und Ohrwurm

Was dann folgte, waren im wesentlichen Tickets für die im Vorfeld prognostizierten Favoriten. So holte sich die als mögliche Gewinnerin gehandelte, erst 18-jährige Malteserin Destiny mit "Je me casse" ebenso ein Aufstiegsticket für das Finale wie der Zypriotin Elena Tsagrinou mit viel Sex und dem Ohrwurm "El Diablo" in den Fußstapfen von Lady Gaga.

Go-A aus der Ukraine kam mit "Shum" weiter.
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Für Litauen setzte sich wie erwartet die Formation The Roop mit "Discoteque", ihrem kühlen Elektrosong mit eigenwilligen Moves, durch, was auch für die eigenwillige russische Vertreterin Manizha mit ihrem feministischen Ethnomix "Russian Woman" gilt. Eigenwillig präsentierten sich erfolgreich auch Go-A aus der Ukraine mit "Shum" – harter Tobak mit harten Rhythmen. Und die Uptempo-Folklore unter dem Titel "Mata Hari", gesungen von Efendi, sicherte Aserbaidschan wieder einmal das Endrundenticket.

Ein "Amen" weniger

Ebenfalls wieder durch setzte sich auch heuer Standardaufsteiger Schweden – mit einer schwachen Popnummer namens "Voice", stimmlich zu Ende gewackelt vom Künstler mit dem im Deutschen nur bedingt funktionierenden Künstlernamen Tusse. Für Norwegen schaffte es Andreas Andresen Haukeland alias Tix, mit angeklebten Flügeln und dem Song "Falling Angel" abzuheben. Die Runde der zehn komplettieren die israelische Kandidatin Eden Alene mit gewaltigem Haarkunstwerk und dem Dance-Song "Set Me Free" sowie die für Belgien ins Rennen gehende Klassikerformation Hooverphonic mit der ruhigen Nummer "The Wrong Place".

Der Zypriotin Elena Tsagrinou schaffte es mit dem Ohrwurm "El Diablo" weiter.
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Ein "Amen" ist hingegen schon mal aus dem Bewerb – in der Hoffnung, dass dies für Österreichs Kandidat Vincent Bueno, der mit einem Song gleichen Namens antritt, kein böses Omen ist. Die Slowenin Ana Soklič schied trotz großer Stimme ebenso aus wie die ob der Corona-Bedingungen nur mit einem Video vertretene Australierin Montaigne und "Technicolour". Auch für Nordmazedoniens Musicalschmetterer Vasil reichte es mit "Here I Stand" nicht, was ebenso für Irlands Lesley Roy mit ihrem stimmlich wankenden Katy-Perry-"Maps" galt. Die an Billie Eilish gemahnende rumänische Vertreterin Roxen kann ihren Beitrag "Amnesia" eher vergessen – zumindest hat es nicht für den Finaleinzug gereicht. Und Gleiches galt schließlich auch für Albinas Tanznummer "Tick-Tock", die für Kroatien die Heimreise antreten muss.

Bueno kämpft um Finaleinzug

Spannend für Österreich wird es nun am Donnerstag, wenn Vincent Bueno mit der langsamen Ballade "Amen" im zweiten Semifinale um den Einzug in die Endrunde kämpfen muss. Die findet dann am Samstag (22. Mai) statt. Dann werden neben den 20 aus den Halbfinalen aufgestiegenen Ländern auch die "Big Five" genannten größten Beitragszahler des Bewerbs ihren Einsatz haben: Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien. Und auch der heurige Gastgeber Niederlande ist erst in der Endrunde mit dabei. Alle 26 Nationen müssen sich dann vor den wieder erwarteten rund 120 Millionen Fernsehzuschauern – und 3.500 Livezuschauern – beweisen, um die europäische Sangeskrone zu ergattern. (APA, 19.5.2021)