Carola Rackete hatte im Juni 2019 40 Migranten unerlaubt in den Hafen von Lampedusa gebracht.

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Rom – Ein Richter in der sizilianischen Stadt Agrigent hat die Einstellung der Untersuchung gegen die Kapitänin des deutschen Rettungsschiffes Sea-Watch 3, Carola Rackete, beschlossen, gegen die wegen Widerstands gegen die Polizei und Verletzung eines Polizeischiffes ermittelt wurde. Der Richter nahm die Forderung der Staatsanwaltschaft an, die sich gegen einen Prozess gegen die 33-Jährige ausgesprochen hatte.

Die Kapitänin habe aus Pflicht gehandelt, die Migranten zu einem sicheren Hafen zu führen, berichtete die Staatsanwaltschaft. Sie habe aus humanitären Gründen gehandelt. Die Deutsche war im Juni 2019 mit der Sea-Watch 3 und 40 Migranten an Bord unerlaubt in den Hafen der süditalienischen Insel Lampedusa eingefahren. Sie hatte dabei auch ein Schiff der Finanzpolizei touchiert. Rackete wurde vorübergehend festgenommen.

Klage gegen Salvini gescheitert

Rackete war am Montag mit ihrer Klage gegen den ehemaligen italienischen Innenminister Matteo Salvini wegen Anstiftung zu Verbrechen gescheitert. Eine Mailänder Untersuchungsrichterin beschloss die Einstellung der Untersuchung gegen Salvini, die aufgrund der im Sommer 2019 eingereichten Klage Racketes in die Wege geleitet worden war. Rackete hatte mit ihrer Klage die italienische Justiz zur Schließung der Konten des Politikers auf sozialen Netzwerken aufgefordert. Salvini nutze Facebook und Twitter, um "Hassbotschaften zu verbreiten", betonte Racketes Rechtsanwalt Alessandro Gamberini. (APA, 19.5.2021)