Der Dresscode und auch der Alkoholkonsum haben sich im Homeoffice geändert.

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Den Arbeitskollegen begegnet man nur noch virtuell, der Dresscode ist legerer geworden, und auch der Alkoholkonsum fällt im Homeoffice weniger auf. Mehr als ein Viertel sitzt verkatert im Homeoffice: Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von Alliance Virtual Offices, einem Anbieter von virtuellen Businesslösungen, unter 9.000 US-amerikanischen Managern und Arbeitnehmern. Es zeigte sich auch, dass Zeitpläne durch Alltagsunterbrechungen oft über den Haufen geworfen werden. Bei 72,4 Prozent liegt die Ursache in der verstärkten Nutzung des Mobiltelefons. Für 67,7 Prozent der veränderten Zeitpläne sind Kinder und deren Versorgung sowie Unterbrechungen durch Freunde und andere Familienmitglieder verantwortlich. 46,2 Prozent haben angegeben, schon einmal verschlafen zu haben.

Auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) schlägt Alarm. Einer Untersuchung zufolge hat sich die Corona-Pandemie auf die Trinkgewohnheiten vieler Menschen ausgewirkt. Erfahrungen aus früheren Krisen ließen vermuten, dass es mittelfristig eine Zunahme des problematischen Alkoholkonsums geben könnte, hieß in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Organisation. Österreich liegt beim Alkoholkonsum über dem Schnitt der OECD-Länder.

Exakt zwölf Liter reiner Alkohol pro Kopf und Jahr in der Bevölkerung ab 15 Jahren werden in Österreich dem OECD-Bericht zufolge, konsumiert. Das entspricht rund zweieinhalb Flaschen Wein oder 4,6 Litern Bier pro Woche und Person. Der OECD-Schnitt liegt bei zehn Litern reinem Alkohol pro Jahr, an der Spitze rangieren die Tschechen mit 14,4 Litern.

Österreicher trinken viel

Ein Drittel der erwachsenen Österreicher betrinkt sich mindestens einmal im Monat mit mehr als 80 Prozent einer Flasche Wein oder mehr als drei großen Bier. 28 Prozent der Mädchen und 36 Prozent der Burschen bis 15 Jahre waren zumindest zwei Mal in ihrem Leben betrunken, hebt die OECD weiters zu Österreich hervor. Männer konsumieren zudem insgesamt 18,5 Liter reinen Alkohol pro Kopf und Jahr, während es bei Frauen mit 5,8 Litern deutlich weniger sind.

Die OECD empfiehlt hierzulande verstärkte Anstrengungen zur Alkoholreduktion- und -prävention in Schulen und am Arbeitsplatz. Strengere Maßnahmen bei der Verfügbarkeit von Alkohol für gefährdete Gruppen und eine verschärfte Preispolitik, um Alkoholiker und jüngere Menschen von billigem Alkohol fernzuhalten, werden ebenfalls gefordert. (red, 20.5.2021)