Mit der Aktion "Men against male violence" reagierte die SPÖ am 20. Mai auf die Reihe an Frauenmorden.

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Unmittelbar nach einer Reihe von Morden an Frauen wurden vergangene Woche zusätzliche 24,6 Millionen Euro für den Ausbau des Gewaltschutzes beschlossen. Insgesamt wurden in diesem Jahr 14 Frauen durch ihren Partner, Ex-Partner oder durch einen Verwandten getötet. In weiteren zehn Fällen kam es laut dem Verein der Autonomen Frauenhäuser zu schwerer Gewalt oder einem Mordversuch.

Deutlich mehr für Täterarbeit

Die beschlossenen 24,6 Millionen Euro splitten sich in Gewaltschutzarbeit in verschiedenen Bereichen auf und werden auf das Frauen-, Justiz-, Innen- und Gesundheitsministerium verteilt. Deutlich gestärkt wird die Gewaltprävention bei Männern. Mit rund 8,6 Millionen soll es künftig mehr Antigewalttrainings für verurteilte Gewalttäter, Kampagnen gegen Männergewalt sowie Täterarbeit geben.

Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) und die grüne Frauensprecherin Meri Disoski sprachen in Zusammenhang mit der Erhöhung des Budgets für Gewaltschutz von der "größten Gewaltschutzoffensive der letzten Jahrzehnte". Die Opposition sieht hingegen einen "Tropfen auf den heißen Stein" – so formulierte es etwa Rosa Ecker von der FPÖ. Frauenvereine und Gewaltschutzeinrichtungen sehen in dem Paket immerhin "einen ersten Schritt", wiederholen aber ihre Kritik, dass Gewaltschutzexpertinnen politisch noch immer zu wenig einbezogen werden würden. (Beate Hausbichler, 21.5.2021)