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New York hat bereits im März einen digitalen Pass eingeführt, den "Excelsior Pass".

Foto: NY Governor's Press Office via AP

Landesweit gibt in den USA bisher nur einen Nachweis für die Corona-Impfung, einen analogen. Es handelt sich um ein Kärtchen, auf dem – handschriftlich – Name, Geburtsdatum, Impfstoff, Chargennummer, Impfdatum und Impfstelle vermerkt sind. Oben rechts ist es mit dem Logo der Seuchenschutzbehörde versehen. Dass es nicht fälschungssicher ist, ist jedem klar, weshalb der Ruf laut wird, es durch Alternativen zu ersetzen.

Dennoch wird es einen digitalen Impfpass fürs Erste nicht geben, jedenfalls keinen einheitlichen auf Bundesebene. Das hat die Regierung Joe Bidens bereits im März klargestellt und seither oft wiederholt, auch wenn Kritiker sie auffordern, ihre Haltung zu überdenken. Das Weiße Haus, fordert etwa Lawrence Gostin, ein renommierter Rechtsgelehrter der Georgetown University, dürfe sich nicht aus der Verantwortung stehlen und müsse US-weit geltende Richtlinien für den digitalen Impfausweis erlassen. Bisher entscheiden die Bundesstaaten, wie sie das Problem regeln.

New York, von den Demokraten regiert, hat bereits im März einen digitalen Pass eingeführt, den "Excelsior Pass". In Florida dagegen hat es der republikanische Gouverneur Ron De Santis Behörden und Unternehmen ausdrücklich untersagt, einen Impfnachweis auszustellen oder zu verlangen. De Santis spricht von drohenden Gefahren für Freiheitsrechte und die Privatsphäre der Bürger. Kristi Noem, die konservative Gouverneurin South Dakotas, bezeichnet digitale Impfpässe gar als "eine der unamerikanischsten Ideen in unserer Geschichte". (Frank Herrmann aus Washington, 21.5.2021)