Miriam Unterlass: "Ich externalisiere meinen Denkprozess auf Papier."

Foto: Nathan Murrell

"Mein ‚bestes Stück‘ ist nicht ein einziges bestes Stück. Es handelt sich um ganze Stapel von Notizbüchern. Ich habe immer mindestens drei davon dabei, da ich einfach alles notiere, und zwar ausschließlich mit Bleistift. Vor allem geht es natürlich um knifflige Forschungsideen, die mir an allen möglichen Orten einfallen.

Ich kann sogar beim Gehen sehr gut Notizen niederschreiben und auch zeichnen. Im Rahmen eines Lösungsprozesses fliegen jede Menge Gedankenfetzen durch mein Gehirn, und das zu den unmöglichsten Zeiten.

Man könnte sagen, ich externalisiere meinen Denkprozess auf Papier. Und zwar auf kariertes oder gepunktetes A5-Papier. Im Schnitt verbrauche ich mindestens ein Buch pro Monat. Ich schätze meinen Stapel auf gut 200 Stück. Sollte ich unterwegs doch einmal keines dabeihaben, geht’s schnurstracks in die nächste Schreibwarenhandlung." (Michael Hausenblas, RONDO, 8. 7. 2021)