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Party auf der Straße.

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Party nach dem Tor.

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Madrid – Atletico Madrid ist zum elften Mal spanischer Fußballmeister. Das Team von Trainer Diego Simeone gewann am Samstag bei Absteiger Real Valladolid glanzlos mit 2:1 (0:1) und blieb damit an der Tabellenspitze, obwohl auch Stadtrivale Real Madrid zu einem späten 2:1 (0:1) gegen den FC Villarreal kam.

So heißt der Meister zum ersten Mal seit 2014 Atletico Madrid, mit 86 Punkten schloss der "kleinere" Klub aus der Hauptstadt die Saison vor Real (84) und dem FC Barcelona (79) ab. Barca gewann zum Abschluss bei Tabellenschlusslicht und Absteiger SD Eibar mit 1:0 (0:0). Der FC Sevilla (74), am Sonntag (21.00 Uhr/DAZN) noch gegen Deportivo Alaves gefordert, hat als Vierter die Champions-League-Teilnahme ebenfalls sicher.

Real Sociedad und Betis Sevilla ziehen auf den Rängen fünf und sechs in die Europa League ein. Neben Eibar und dem Vorletzten Valladolid muss Aufsteiger SD Huesca gleich wieder runter in die Segunda Division.

Beide Favoriten in Rückstand

Im Duell zwischen Atletico und Real hatte es zunächst nach einem Schneckenrennen auf den letzten Metern ausgesehen. Atletico geriet durch Oscar Plano (18.) früh in Rückstand und lief diesem eine ganze Weile hinterher. Erst Angel Correa (57.) und Luis Suarez (67.) sorgten für großen Jubel und den Titelgewinn aus eigener Kraft.

Real lag ebenfalls schon nach 20 Minuten zurück, Yeremi Pino traf für Villarreal. Der vermeintliche Ausgleich durch Karim Benzema (55.) zählte wegen einer Abseitsstellung zunächst nicht. Später traf der Franzose, der zur EM nach fünfeinhalb Jahren in die Nationalmannschaft zurückkehrt, doch noch zum 1:1 (87.) und legte dann auch noch den ebenso sehenswerten Siegtreffer durch Luka Modric (90.+2) auf.

Suarez, der erst vor der Saison von Barcelona gekommen, trug persönlich 21 Tore zum Titelgewinn bei. "Die Situation, die ich durchstehen musste, war sehr schwierig. Ich wurde schlecht behandelt. Aber Atletico hat mir eine Tür geöffnet, damit ich zeigen konnte, dass ich noch immer gut genug bin", sagte der 34-jährige Uruguayer. "Atletico hatte eine unglaubliche Saison trotz all der Schwierigkeiten, die wir hatten. Wir waren das konstanteste Team und wir sind Meister."

Zweiter Meistertitel mit Simeone

Zuletzt hatte Atletico in der Saison 2013/14 triumphiert, auch damals hieß der Meistertrainer schon Simeone. "Ich bin den Spielern so dankbar, speziell denen, die weniger gespielt haben. Wir mussten immer Ziele vor uns haben, und das hatten wir durchgehend", meinte der Chefcoach. Ab der 9. Runde waren die "Colchoneros" (Matratzenmacher) an der La-Liga-Spitze gelegen, zeitweise mit großem Vorsprung. Im Frühling rückte die Topgruppe jedoch enger zusammen, wobei die Konkurrenten Real und Barca in entscheidenden Spielen jeweils patzten.

Hoch geflogen, nicht gefallen.
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Bei beiden Großclubs herrscht aktuell übrigens wieder Unruhe. Es gibt Spekulationen um den Abschied von Real-Trainer Zinedine Zidane, bei Barca ist der Niederländer Koeman angezählt. Auch zahlreiche Spieler könnten vor dem Abschied stehen, bei Barcelona allen voran Messi. Neue Profis – wie bei Real David Alaba – sollen dafür kommen. (sid, APA, 22.5.2021)