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Suarez mit dem Pokal.

Foto: REUTERS/Susana Vera

Madrid – Luis Suarez steht zu seinen Gefühlen. Im vergangenen September nahm der Fußballprofi unter Tränen Abschied vom FC Barcelona, der den damals 33-Jährigen zu Atletico Madrid abschob. Nun wurde der Top-Torjäger wieder von Emotionen übermannt, als er seinen neuen Verein im Fernduell mit Rekordmeister Real Madrid gegen Absteiger Real Valladolid zum 2:1-Sieg und damit in den spanischen Fußballhimmel schoss. Nicht nur ein sportlicher Triumph, sondern auch ein bisschen Rache.

Die "Colchoneros" (Matratzenmacher), die nicht als Favoriten auf den Meistertitel in die Saison gestartet waren, haben erstmals seit sieben Jahren wieder die spanische Liga gewonnen. Noch auf dem Rasen sitzend telefonierte der Uruguayer mit seiner Familie – diesmal unter Freudentränen. Auch nach dem Spiel kämpfte Suarez bei einem Interview mit seinen Gefühlen.

Kurz nach dem Abschied von Barca, wo er sich von seinem engen Freund und Kollegen, dem Argentinier Lionel Messi, trennen musste, war seine Zukunft mit vielen Fragezeichen verbunden. Die Katalanen hatten ihn für rund sechs Millionen Euro an Atletico abgegeben. Barca-Trainer Ronald Koeman hatte zuvor trocken gemeint, er "plane nicht mehr" mit dem Vollblut-Goalgetter.

21 Treffer von Suarez

"Man hat mich verschmäht, und Atletico hat mir die Tür geöffnet, und dafür danke ich diesem großartigen Club", sagte dieser nun nach 21 Treffern in der Meisterschaft (Messi gewann den Titel des Torschützenkönigs mit 30). Er wolle auf jeden Fall bei Atletico bleiben. Die "Rache" des Suarez, schrieben spanische Zeitungen.

Direkt nach dem Sieg gegen Valladolid stürmten Atletico-Spieler – meist ohne Maske – aus dem Stadion, um mit einigen angereisten Fans den Titelgewinn zu feiern. Polizisten versuchten vergeblich, die Corona-Maßnahmen durchzusetzen. Die meisten Atletico-Fans aber feierten in Madrid am Neptun-Brunnen.

Ein tragischer Unfall am Rande der Jubelfeiern trübte jedoch die Stimmung. Ein 14-jähriger Fan, der auf dem Fenster eines Kleinbusses saß, prallte mit dem Kopf gegen eine Wand, als das Fahrzeug in eine Tiefgarage fuhr. Sanitäter versuchten vergeblich, den Burschen wiederzubeleben. Weitere 34 Menschen wurden bei den Jubelfeiern verletzt. (APA/dpa, 24.5.2021)