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Mehrmals war Geronimo Rulli knapp dran, am Ende avancierte er zum Helden des Elferschießens.

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Das Gelbe U-Boot feiert den ersten Titel.

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Den Pokal in Händen.

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Danzig (Gdansk) – Villarreal hat überraschend die Fußball-Europa-League gewonnen. Der spanische Ligasiebente rang am Mittwochabend im Endspiel in Gdansk Manchester United in einem packenden Elfmeterschießen mit 11:10 nieder und durfte sich über den ersten Titel in der Club-Geschichte freuen. Für Trainer Unai Emery war es bereits der vierte Triumph (dreimal mit FC Sevilla) im zweitwichtigsten Europacup-Bewerb, womit er zum alleinigen Rekordsieger aufstieg. Nach 120 Minuten war es 1:1 gestanden.

22 Elfmeter

Gerard Moreno brachte die Spanier vor 9.500 Zuschauern in der 29. Minute in Führung. Es war der 30. Pflichtspieltreffer für den 29-jährigen Spanier in der laufenden Saison, der siebente in der Europa League, in der er auch im Sechzehntelfinale gegen Salzburg doppelt getroffen hatte. Der 34-jährige Stürmer-Routinier Edinson Cavani sorgte mit dem Ausgleich (55.) und seinem 17. Tor in einem Bewerbsspiel 2020/21 für die Verlängerung. Da dort eigentlich nichts passierte, musste die Entscheidung vom Punkt fallen. Da vergab von 22 Schützen nur ManUnited-Tormann David de Gea. United-Trainer Ole Gunnar Solskjaer verpasste seinen ersten Titel mit United, das vor dessen Amtszeit 2017 noch in der Europa League triumphiert hatte.

Ohne den am Sprunggelenk angeschlagenen Kapitän Harry Maguire setzte der dreifache Champions-League-Sieger aus England die ersten Akzente. Scott McTominay (7.) schoss genauso vorbei wie auch Luke Shaw (20.). Der einzige Treffer fiel auf der anderen Seite und, da spielerisch wenig nach vorne ging, wenig überraschend nach einer Standardsituation. Nach einem Parejo-Freistoß setzte sich Moreno im Duell mit Victor Lindelöf durch und schoss ein. Danach gelang es den "Red Devils" vor der Pause nicht mehr, den Abwehrriegel des "Gelben U-Bootes" zu knacken.

Gleich nach Wiederbeginn war United neuerlich nicht wach in der Defensive, hatte aber Glück, dass Carlos Bacca im Strafraum nicht richtig zum Abschluss kam (47.). Dadurch blieb man im Spiel und meldete sich kurze Zeit später auch richtig zurück. Ein Pogba-Schuss wurde geblockt, Cavani reagierte am Schnellsten und glich mit dem "Spitz" aus sechs Metern aus. Das war eine gewaltige Moralinjektion für die Engländer, die klar das Kommando übernahmen, die Spanier in der eigenen Hälfte einschnürten, allerdings trotzdem kaum gefährlich wurden. Nennenswert war nur ein Pogba-Kopfball, der aber deutlich über das Tor ging (89.).

Chancen Mangelware

Deshalb ging zum ersten Mal seit 2014, als der FC Sevilla mit Emery auf der Bank Benfica Lissabon nach Elfmeterschießen bezwungen hatte, ein Finale in die Verlängerung. Dort machten die Spanier mehr für das Spiel. Die Engländer, die erst in der 100. Minute zum ersten Mal wechselten, waren fast nur noch auf Sicherheit bedacht. Chancen waren absolute Mangelware, Tore fielen keine. Das Elfmeterschießen war dann das absolute Highlight einer sonst eher mauen Partie. Für United endete es nicht so wie jenes im Champions-League-Finale 2008 in Polen. Villarreal sicherte sich durch den Erfolg einen Startplatz in der Champions League 2021/22. (APA, 26.5.2021)

Fußball-Europa-League, Finale:

Villarreal – Manchester United 1:1 (1:1,1:0) nach Verlängerung, 11:10 im Elfmeterschießen. Danzig (Gdansk), Gdansk Stadium, 9.500 Zuschauer, SR Turpin (FRA).

Tore:
1:0 (29.) G. Moreno
1:1 (55.) Cavani

Villarreal: Rulli – Foyth (88. Gaspar), Albiol, Pau Torres, Pedraza (88. A. Moreno) – Parejo, Capoue (123. Raba), Trigueros (77. Gomez) – G. Moreno, Bacca (60. Coquelin), Pino (77. Alcacer)

Manchester: De Gea – Wan-Bissaka (123. Alex Telles), Lindelöf, Bailly (116. Tuanzebe), Shaw – Pogba (116. James), McTominay (123. Mata) – Greenwood (100. Fred), Bruno Fernandes, Rashford – Cavani

Gelbe Karten: Capoue, Foyth bzw. Bailly, Cavani

Elfmeterschießen:
1:0 G. Moreno
1:1 Mata
2:1 Raba
2:2 Alex Telles
3:2 Alcacer
3:3 Bruno Fernandes
4:3 A. Moreno
4:4 Rashford
5:4 Parejo
5:5 Cavani
6:5 Gomez
6:6 Fred
7:6 Albiol
7:7 James
8:7 Coquelin
8:8 Shaw
9:8 Gaspar
9:9 Tuanzebe
10:9 Pau Torres
10:10 Lindelöf
11:10 Rulli
De Gea scheitert an Rulli