Alex Mariah Peter gewann als erstes Transgender-Model GNTM.

Foto: ProSieben/Willi Weber

Ihr Markenzeichen, die Coolness, legte sie auch beim ersten Interview nach dem großen Triumph nicht ab: "Ich geh’ jetzt erst mal ’n Schnitzel essen", sagte Alex Mariah Peter am Donnerstag nach der Siegerehrung bei Germany’s Next Topmodel. Statt der sonst üblichen Tränen der Siegerinnen der letzten Jahre sollte es dieses Mal Paniertes geben.

Die 23-jährige Studentin aus Köln wurde zuvor von Heidi Klum im Alleingang zur Gewinnerin der 16. Staffel der ProSieben-Show gekürt.

Alex ist jetzt um 100.000 Euro reicher, darf sich noch dazu über ein Auto und die Coverpräsenz auf einer Modezeitschrift freuen sowie über Tausende neue Follower auf Instagram. Derzeit sind es bereits über den offiziellen GNTM-Account rund 270.000, auf ihrem privaten tummeln sich über 200.000 Abonnentinnen und Abonnenten – eine wichtige Währung im Modelbusiness. Diese Tür dürfte für Alex Mariah Peter jetzt ohnehin weit offen stehen.

Harte Konkurrenz

Ihr avisiertes Schnitzelessen passte schließlich zur Sendung, die sich "Diversity", also Vielfalt, auf ihre Fahnen heftete und deren Präsentatorin Klum auch nicht müde wurde, das zu betonen. Das Transgender-Model Alex setzte sich im Finale gegen seine Konkurrentin, das "Curvy Model" Dascha und Favoritin Soulin durch, die vor fünf Jahren von Syrien nach Deutschland flüchten musste.

Foto: ProSieben/Willi Weber

Alex wurde 1997 als Alexander Peter in Köln geboren. Ihre Mutter stammt aus Südkorea, ihr Vater aus Südafrika. Mit 21, also vor zwei Jahren, outete sich die 1,84 Meter große Kölnerin als Transgender und unterzog sich einigen geschlechtsangleichenden Operationen. Nur zwei Jahre später avancierte sie zum ersten Transgender-Model, das bei Germany’s Next Topmodel triumphierte.

Verbale Eleganz

Ihren Sieg aber nur darauf zu reduzieren, täte der Studentin für Journalismus und Unternehmenskommunikation unrecht. Zu gut, zu souverän stolzierte sie über jeden Laufsteg und meisterte auch die manchmal dicke Luft im Model-Loft mit Bravour und verbaler Eleganz.

Über ihre Geschlechtsangleichung wollte Alex nie viel Aufhebens machen. Sie ging schon gar nicht damit hausieren: "Ich bin eine transsexuelle Frau, ja. Aber in erster Linie bin ich eine Frau." Ihr soziales Umfeld sei stets Unterstützung gewesen, mit Anfeindungen wurde sie kaum konfrontiert, erzählte sie in einem Interview. Und: "Nur, weil ich im falschen Körper geboren worden bin, macht mich das nicht zu einem schlechteren Menschen." (Oliver Mark, 28.5.2021)