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Herbert Kickl (FPÖ) will zusammenarbeiten, "um die Machtposition der ÖVP irgendwann einmal zu durchbrechen".

Foto: Reuters / LEONHARD FOEGER

Wien – FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl erneuert das von Parteichef Norbert Hofer bereits zurückgewiesene Angebot einer Allparteien-Kooperation gegen die ÖVP. Im "profil" spricht sich Kickl erneut für eine Zusammenarbeit mit SPÖ, Grünen und NEOS aus, "um die Machtposition der ÖVP irgendwann einmal zu durchbrechen". Hofer, mit dem sich Kickl derzeit einen Machtkampf über die künftige Spitzenkandidatur der FPÖ liefert, hatte einer solchen Zusammenarbeit vorige Woche eine Absage erteilt.

ÖVP empört

Die ÖVP griff die Aussagen Kickls sofort auf und warf dem FP-Klubchef vor, "blind vor Hass auf Sebastian Kurz" zu agieren. "Um die Volkspartei und insbesondere unseren erfolgreichen Bundeskanzler Sebastian Kurz zu stürzen, ist der FPÖ mittlerweile jedes Mittel recht", sagte Generalsekretär Axel Melchior in einer Aussendung: "Mit dem blauen Geständnis, eine Links-Koalition ermöglichen zu wollen, machen sich die Freiheitlichen zum Handlanger linker Träumereien."

Auf Empörung stoßen bei der ÖVP auch Kickls Aussagen zur Masken- und Testpflicht an Schulen. Der FP-Klubchef meint, dass damit Masken- und Testverweigerer vom Unterricht "ausgesperrt" würden. Dass "eine bestimmte Gruppe aus dem öffentlichen Unterricht" ausgeschlossen werde, sei zuletzt nach 1938 der Fall gewesen. Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) vermisst angesichts dieser Anspielung auf das NS-Regime jeden Respekt vor den Opfern der Shoah. "Diese Art der Rhetorik erinnert an die Corona-Leugner, Antisemiten und Verschwörungstheoretiker auf Corona-Demos, bei denen der FPÖ-Klubobmann damit offenbar punkten will", so Edtstadler in einer Aussendung. (APA, 29.5.2021)