Kleinen Kindern werden geringere Impfstoffmengen gegeben.

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Wien – Mit der offiziellen Zulassung des Pfizer-Corona-Vakzins Comirnaty für Zwölf- bis 15-Jährige gab die EU-Kommission am Montagnachmittag den Startschuss für Impfungen von jungen Teenagern in der ganzen Union. So auch in Österreich, wo die Nationale Impfkommission der Empfehlung der EU-Arzneimittelagentur EMA gefolgt ist.

Die Forschung ist währenddessen bereits einen Schritt weiter. Studien, um auch unter Zwölfjährigen ein Corona-Vakzin zur Verfügung zu stellen, sind am Laufen. Am weitesten ist laut der Impfstoffexpertin Christina Nicolodi das Pharmaunternehmen Pfizer, aber auch die Unternehmen Moderna, Johnson & Johnson sowie Astra Zeneca planen oder führen bereits Studien durch.

Suche nach Probandinnen und Probanden

Pfizer hat schon die Rekrutierungsphase für einen Testlauf der Kinderimpfung mit dem von der deutschen Firma Biontech entwickelten mRNA-Vakzin gegen Corona gestartet. In einer Studie wird eine Arznei an einem größeren Personenkreis erprobt, um zu sehen, ob sich Immunantwort und Unbedenklichkeit auch bei vielen unterschiedlichen Menschen bestätigen lassen.

Während erwachsene Probandinnen und Probanden der Studienbeteiligung selbst zustimmen müssen, sind es bei Minderjährigen die Eltern oder Erziehungsberechtigten; bei über Zwölfjährigen muss auch das Kind explizit einverstanden sein.

Tests mit 4644 Buben und Mädchen

Konkret getestet wird der Pfizer-Impfstoff an Kindern zwischen zwei und elf Jahren – 4644 Mädchen und Buben. In drei der 67 beteiligten Studienzentren in den USA sowie in Spanien werden die Jüngsten probegeimpft: Kinder zwischen zwei und fünf Jahren. An den anderen 65 Orten geht es um die etwas Älteren zwischen sechs und elf Jahren.

Dabei ist die richtige Dosierung ein springender Punkt. Während Zwölf- bis 15-Jährige dieselbe Dosis wie Erwachsene erhalten, weil ihr Organismus als reif genug dafür gilt, ist das laut Nicolodi bei den Jüngeren nicht der Fall. Nicolodi zufolge geht man von rund der halben Erwachsenendosis aus – und passt diese in Rahmen von Tests dann an.

Frage der Dosis

Um die je nach Alter passenden Impfstoffmengen zu definieren, hat Pfizer bereits im März eine Dosisfindungsstudie für Kinder zwischen sechs Monaten und elf Jahren durchgeführt. Dabei wurden, mit den ältesten Kindern beginnend, drei verschiedene Mengen des Impfstoffs getestet.

Mit Ergebnissen rechnet Nicolodi bis Jahresende 2021 – obwohl sich Pfizer offiziell Zeit "bis Juli 2024" gibt. Vielleicht werde es auch etwas schneller gehen, meint sie mit Blick auf die Impfstoffentwicklung bisher.

Danach ist in der EU dann wieder die EMA am Wort – in diesem Fall das dortige pädiatrische Komitee PDCO. (Irene Brickner, 3.6.2021)