Cosi betreibt derzeit 13 Standorte in Deutschland, Österreich und Spanien, einige weitere sind in Vorbereitung.

Foto: Cosi Group

Keine Rezeption mehr, kein Front-, kein Backoffice. Türen öffnen sich per App am Handy, und auch das Auschecken funktioniert voll digital. Sieht so die Zukunft der Hotellerie aus?

Zumindest für kleinere Betriebe ab zehn Zimmern wird das in Zukunft tatsächlich häufiger vorzufinden sein, denn auf die hat es die Cosi Group in erster Linie abgesehen. Christian Gaiser hat das Unternehmen vor zwei Jahren als Start-up in Berlin gegründet, gemeinsam u. a. mit dem aus Oberösterreich stammenden Gerhard Maringer. Mittlerweile werken 35 Mitarbeiter allein an der Weiterentwicklung der Software. Denn um die dreht sich hier schließlich alles. Mit den vollelektronischen Lösungen können auch kleinere Häuser eben ab zehn Zimmern profitabel betrieben werden, sagt Gaiser dem STANDARD.

City-Manager statt Rezeptionisten

Cosi betreibt derzeit 13 Standorte in Deutschland, Österreich und Spanien, einige weitere sind in Vorbereitung, demnächst wird man 1.300 Einheiten vermieten können. Rezeptionisten gibt es wie erwähnt keine, "aber es gibt City-Manager in jeder Stadt", sagt Gaiser. Die Auslastung sei im Vorjahr trotz Corona bei 90 Prozent gelegen.

In Wien gehören zwei Häuser zum Portfolio: einmal das im Vorjahr eröffnete Vollholzhotel Wood am Mariahilfer Gürtel, außerdem das Objekt Strauss im 15. Bezirk. Dabei handelt es sich um ein Gründerzeithaus, das bereits vor der Übernahme durch Cosi Serviced Apartments beherbergte.

Langfristige Pachtverträge

Bestehende Standorte zu übernehmen, das ist laut Gaiser auch einer der drei "Wachstumspfeiler" für Cosi. "Das können auch ehemalige Hostels sein." Die beiden anderen Pfeiler heißen Konvertierung (etwa von Büro oder Einzelhandel zu Beherbergung) und Neuentwicklung – wie eben beim Projekt Wood.

Cosi schließt Pachtverträge mit Laufzeiten von zehn bis 15 Jahren ab, sagt Gaiser. Er sieht in Wien Potenzial für zehn Standorte mit 600 bis 700 Einheiten. Die nächsten sind laut dem Gründer schon in Vorbereitung und werden in ein paar Wochen bekanntgegeben. Interessant wäre für ihn neben Wien auch Salzburg, und mittelfristig könne man sich auch eine Expansion in österreichische Feriengebiete vorstellen.

Für das Wachstum sammelte Cosi kürzlich in einer Finanzierungsrunde 20 Millionen Euro ein, als neuer Investor trat dabei die Soravia Gruppe in Erscheinung. "Das Modell von Cosi ermöglicht eine bessere Rendite als ein Hotelprodukt, während das Verlustrisiko wie bei einer Wohnung begrenzt ist – eine Win-win-Situation für Immobilienpartner", sagte CEO Erwin Soravia. (mapu, 7.6.2021)