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Rohingya-Flüchtlinge auf Sumatra.

Foto: AP/Zik Maulana

Yangon/Jakarta – Nach Monaten auf See sind dutzende Flüchtlinge der muslimischen Minderheit der Rohingya aus Myanmar in Indonesien gelandet. Die 81 Angehörigen der Volksgruppe, die in ihrer Heimat verfolgt wird, hätten am Freitag die streng muslimische Region Aceh auf Sumatra erreicht, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Antara. Unter ihnen seien 49 Frauen und elf Kinder. Einer der Flüchtlinge sagte, ursprünglich seien 90 Personen an Bord gewesen, aber neun seien auf See gestorben.

Hilfsbereite Fischer

Eigentlich sei Malaysia das Ziel der Reise gewesen. Jedoch hätten die dortigen Behörden die Gruppe aus Angst vor Corona-Infektionen nicht anlanden lassen, hieß es. Als ihr eigenes Boot Leck geschlagen sei, hätten indische Fischer den Rohingya ein Boot für die Weiterfahrt überlassen.

Erst im September waren mehr als 300 Rohingya ebenfalls nach Monaten auf See auf Sumatra gelandet. Auch sie waren zuvor von verschiedenen Ländern abgewiesen worden. Mehr als 30 Mitglieder der Gruppe waren unterwegs gestorben.

Verfolgungen

Im früheren Burma werden die Rohingya seit Jahrzehnten verfolgt und diskriminiert, viele verloren durch ein 1982 erlassenes Gesetz die Staatsbürgerschaft und sind staatenlos. Hunderttausende von ihnen sind aus Myanmar geflohen. Die meisten leben in dichtbesiedelten Lagern in Bangladesch. Die UN bezeichnen die Verfolgung der Minderheit als Völkermord. (APA, dpa, 4.6.2021)