WKÖ-Branchensprecher: "Es wird zwei Jahre dauern um das Vor-Coronaniveau wieder zu erreichen

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Wien – Die Fitnessstudios in Österreich haben durch die Lockdowns in der Coronapandemie laut Branchenschätzungen rund 25 bis 30 Prozent der Stammkunden verloren. "Es wird zwei Jahre dauern um das Vor-Coronaniveau wieder zu erreichen", sagte der WKÖ-Branchensprecher und Salzburger Fitnesscenter-Betreiber Christian Hörl zur APA. Um aus der wirtschaftlichen Schieflage herauszukommen, fordern die Fitnessstudiobetreiber eine Mehrwertsteuersenkung wie in der Gastronomie.

Vor der Coronakrise boomte die Fitnessbranche. Immer mehr internationale Ketten drängten nach Österreich, große Betreiber verdrängten kleine Anbieter. Im Jahr 2019 hatten die über 1.200 Fitnessstudios rund 1,2 Millionen eingeschriebene Mitglieder. Der Branchenumsatz lag bei 580 Mio. Euro. 2020 sei der Umsatz der Branche um rund 30 Prozent eingebrochen, schätzt Hörl. Jeweils viereinhalb Monate waren die Studios im Jahr 2020 und 2021 geschlossen.

Freunde über Öffnung war groß

Lobende Worte gab es vom Branchenvertreter für die heimische Politik. Es habe "eine entsprechende Freude" geben, dass die Fitnessstudios am 19. Mai gemeinsam mit der Gastronomie, Hotellerie und Kultureinrichtungen aufsperren durften. Die Auslastung liege bei 65 bis 70 Prozent im Vergleich zu Mai/Juni 2019, schätzt Hörl.

Zu Unmut bei zahlreichen Fitnessstudio-Kunden führten automatische Mitgliedsbeitrag-Abbuchungen während der Corona-Lockdowns. 60 Prozent der Betriebe hätten überhaupt nicht abgebucht, betonte der WKÖ-Branchenvertreter. Während der Schließzeit habe es keine Beitragspflicht gegeben, jeder Betrieb müsse eine eigene Lösung mit seinen Kunden vereinbaren.

Die Corona-Lockdowns stoppten auch das Geschäft der Fitnesstrainer. "Die Lage war für die Personal Trainer im Lockdown sehr schwierig, einige haben auch andere Jobs angenommen", sagte Hörl. Mit der Eröffnung der Fitnessclubs würden Trainer wieder "von guten Buchungen" berichten. (APA, 4.6.2021)