Der deutsche Schwergewichtsboxer Agit Kabayel (r.) bleibt auch in seinem 21. Profikampf ungeschlagen, konnte sich aber nicht so recht freuen.

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Die Rückkehr der Zuschauer bei einer Boxgala im deutschen Magdeburg wurde von einer Massenschlägerei überschattet (im Video ab 55:55). Nach dem einstimmigen Punktsieg von Schwergewichtsboxer Agit Kabayel gegen den US-Amerikaner Kevin Johnson flogen im Publikum Fäuste und Stühle, mindestens ein Ordner soll dabei verletzt worden sein.

"Wenn man so etwas sieht, ist man natürlich sehr traurig", sagte der in 21 Profikämpfen ungeschlagene Kabayel im MDR: "So etwas macht den Boxsport kaputt. Wer sich nicht benehmen kann, soll zu Hause bleiben. Die haben jetzt auch meine Freude auf den Sieg ein bisschen kaputtgemacht."

Der 28-Jährige, der im Ring mit dem Mikrofon in der Hand vergeblich versucht hatte, die Krawallmacher zu beruhigen, bekam direkt nach den Vorfällen einen besorgten Anruf seiner Mutter: "Mama macht sich immer Sorgen."

Auslöser der Tumulte soll "ein Bedrängnis um einen Rollstuhlfahrer" gewesen sein, wie Promoter Ulf Steinforth vom veranstaltenden SES-Boxstall berichtete: "Dann kochten die Emotionen über. Die Security wollte schlichten und ist dann praktisch zum Opfer geworden."

Für den Kampf auf der Seebühne in Magdeburg hatten die Behörden bis zu 1000 negativ getestete Zuschauer erlaubt. "Wir hatten 1000 Zuschauer, von denen waren 980 tolle Gäste", resümierte Steinforth: "Aber wegen 20 Vollidioten haben wir jetzt diese Diskussion. Das ist einfach traurig." (sid, 6.6.2021)