Elfmal feierten die Stuttgart-Fans in dieser Saison Bundesliga-Tore von Silas Wamangituka.

AFP/Kienzle

Stuttgart – Silas Wamangituka hat offenbar zwei Jahre lang unter falscher Identität für den deutschen Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart gespielt. Der Kongolese habe dem VfB kürzlich offenbart, dass er "Opfer von Machenschaften seines ehemaligen Spielervermittlers" geworden und Wamangituka nicht sein richtiger Name sei, teilte der Klub am Dienstag mit. Sein korrekter Name ist demnach Silas Katompa Mvumpa.

Auch das Geburtsdatum des Offensivspielers war wohl falsch. Laut VfB-Angaben wurde er am 6. Oktober 1998 in Kinshasa geboren und ist somit 22 und damit genau ein Jahr älter als ursprünglich angenommen. "Ich habe in den letzten Jahren in ständiger Angst gelebt und mir auch um meine Familie im Kongo große Sorgen gemacht. Es war ein schwerer Schritt für mich, meine Geschichte zu offenbaren", sagte Silas.

Spielervermittler fälschte Daten

Der VfB ging nach juristischer Bewertung des Sachverhalts davon aus, "dass Silas im Besitz einer gültigen Spielberechtigung war und weiter ist". Außerdem rechnet der Klub von ÖFB-Teamstürmer Sasa Kalajdzic damit, dass Silas zu gegebener Zeit eine neue, auf seinen richtigen Namen lautende Spielberechtigung bekommen werde. Er hat in der vergangenen Saison elf Tore erzielt und fünf vorbereitet.

Zur falschen Identität soll es durch einen ehemaligen Spielervermittler gekommen sein. Dieser habe den damals 19-Jährigen in Paris bei sich wohnen lassen und laut Silas auch Namen und Geburtsdatum verändert. Der VfB vermutet, dass dies zum einen passierte, um die Verbindung des Spielers zu seinem Ausbildungsverein im Kongo zu unterbrechen, zum anderen habe sich dadurch Silas' Abhängigkeit vom Vermittler erhöht – da er von nun an erpressbar gewesen sei. (APA, 8.6.2021)