Engmaulfrösche sind nahezu weltweit verbreitet – zu sehen bekommt man sie aber selten. Sie leben größtenteils versteckt im Boden. Biologen haben nun im nördlichen Amazonas gleich drei neue Arten dieser Froschfamilie entdeckt und im Fachblatt "Zoologischer Anzeiger" beschrieben. Darunter ist auch mit Synapturanus zombie auch eine besonders schlammliebende Art.

Plumpes Prachtexemplar: Der neu entdeckte Forsch Synapturanus zombie.
Foto: Antoine Fouquet

"Die Rufe der Froschmännchen sind nur nach oder während starker Regenfällen zu hören. Dies führt dazu, dass wir Herpetologen die Tiere zur Bestimmung – meist selbst völlig durchnässt – mit bloßen Händen aus der Erde graben müssen", Raffael Ernst von den Senckenberg Historischen Sammlungen in Dresden, einer der Studienautoren. "Dieses etwas schaurige und schlammige Szenario hat uns auch dazu bewogen, eine der Arten Synapturanus zombie zu nennen."

Verborgener Winzling

Der gerade einmal 40 Millimeter große, orange-gefleckte "Zombie-Frosch" zählt wie die anderen beiden Neubeschreibungen zur Gattung Synapturanus. Entdeckt wurden die Arten in den tropischen Regenwäldern Guyanas, Französisch-Guianas und Nord-Brasiliens, dem so genannten Guiana Schild. Die Tiere wurden anhand von zwölf verschiedenen morphologischen Merkmalen als neue Arten eingestuft, nachdem sie bereits zuvor genetisch als noch unbeschriebene Arten identifiziert worden waren. "Bislang wurde dieser Gattung wenig wissenschaftliche Aufmerksamkeit geschenkt", sagte Ernst. "Die Habitate dieser Frösche sind schwer zugänglich und ihre Verbreitungsgebiete sehr klein, die Tiere verstecken sich im Boden und ihre Rufe sind nur schwer differenzierbar."

Nur 40 Millimeter groß ist der Engmaulfrosch aus dem Amazonas.
Foto: Antoine Fouquet

Ernst und seine Kollegen gehen davon aus, dass es noch sechsmal so viele Synapturanus-Arten gibt, wie bislang beschrieben wurden. "Es bleibt demnach noch viel zu tun – auch weil wir den Gefährdungsstatus der Arten aktuell aufgrund der schwierigen Datenlage noch nicht abschließend beurteilen können", sagte der Herpetologe. (red, 12.6.2021)