Nach Sergio Busquets hat es nun auch Diego Llorente erwischt.

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Nach Kapitän Sergio Busquets ist in der spanischen Fußball-Nationalmannschaft auch Diego Llorente positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der Verband in der Nacht auf Mittwoch mitteilte, wird der 27-Jährige von Leeds United das EM-Quartier in Las Rozas de Madrid verlassen. Die Vorbereitung auf die am Freitag beginnende EM werde mit individuellem Training fortgesetzt. Spanien trifft am Montag in Sevilla auf Schweden.

Die Infektion von Busquets war am Sonntag bekanntgegeben worden, seitdem können die Spanier nur unter erheblichen Einschränkungen unter Quarantäne trainieren. Trainer Luis Enrique hat inzwischen Torhüter Kepa Arrizabalaga, Rodrigo Moreno, Pablo Fornals, Carlos Soler, Brais Mendez sowie Raul Albiol nachnominiert. Sie trainieren abgeschottet vom Team in einer eigenen "Blase" und stünden bereit, in die Mannschaft zu rücken.

Kritik und Sorgen

Am Mittwoch sollten die Spanier gegen Corona geimpft werden. Man mache eine Ausnahme, meinte Spaniens Sportminister Jose Manuel Rodriguez. Dass dies Abhilfe schafft, darf bezweifelt werden. Außerdem gibt es in Spanien Stimmen, die ein Vordrängeln der Fußballer bekritteln. Spanien geht in seiner Impfstrategie entlang den Alterskohorten vor. Luis Rubiales, der Chef des Fußballverbands, merkte am Dienstag – noch vor Llorentes positivem Testergebnis – an, dass weitere Infektionen innerhalb der Mannschaft wahrscheinlich seien. Die Sorge, dass sich weitere Spieler infiziert haben, wächst.

Reserve-Blase

Als Vorsichtsmaßnahme wurden elf weitere Spieler in die sogenannte Reserve-Blase beordert. Es handelt sich um Akteure des U21-Teams, das am Dienstag aushilfsweise das Länderspiel gegen Litauen (4:0) bestritten hatte. Damit wird praktisch ein Parallelkader aufgebaut, der einspringen könnte, sollte es weitere positive Corona-Befunde geben. Um bei der EM spielen zu können, braucht eine Mannschaft 13 Spieler, darunter einen Torhüter, die negativ getestet sind. Kommen die Profis neu zum Kader, muss die gleiche Anzahl aus dem ursprünglichen Aufgebot gestrichen werden.

Zwei Fälle bei Schweden

Auch der Auftaktgegner Schweden hat bereits zwei Corona-Fälle in seiner Nationalmannschaft vermeldet. Dejan Kulusevski von Juventus Turin und Mattias Svanberg vom FC Bologna wurden positiv getestet. Beide wurden den Hygienemaßnahmen entsprechend isoliert. Täglich sollen nun Schnelltests bei den Spielern durchgeführt und die Anzahl von PCR-Tests erhöht werden. Taktische und sonstige Besprechungen mit der Mannschaften werden in Kleingruppen durchgeführt, in den größtmöglichen Räumen.

Der Sechs-Punkte-Plan, der am Dienstagabend bei einer Krisensitzung von den Verantwortlichen der schwedischen Nationalmannschaft und der medizinischen Abteilung verabschiedet wurde, sieht auch vor, dass die Spieler nur noch zeitlich begrenzt behandelt werden sollen und dies – soweit möglich – im Freien gemacht werden soll. (APA, 9.6.2021)

DER STANDARD