"Ei der Daus", mögen sich die Archäologen gedacht haben, als sie bei Grabungen nahe Tel Aviv auf dieses nahezu intakte Hühnerei stießen.
Foto: AFP/EMMANUEL DUNAND

Israelische Archäologen haben nach eigenen Angaben ein rund 1.000 Jahre altes Hühnerei südlich von Tel Aviv entdeckt. Bei Ausgrabungsarbeiten in einer antiken Jauchegrube seien sie auf das intakte Ei gestoßen, teilte Lee Perry Gal von der Israelischen Altertumsbehörde am Mittwoch mit. "Das ist ein extrem seltener Fund – auch im internationalen Vergleich", sagte die Wissenschafterin. Es würden zwar ab und zu antike Straußeneier entdeckt, diese hätten allerdings eine dickere Schale.

Das Hühnerei wurde demnach durch die weichen menschlichen Hinterlassenschaften in der Jauchegrube geschützt. Ausgrabungsdirektorin Alla Nagorsky sprach von einem "erstaunlichen" Fund.

Das Ei dürfte in der Jauche konserviert worden sein.
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Geflügelhaltung seit 2.300 Jahren

Die Haltung von Geflügel begann laut der Altertumsbehörde in Israel vor rund 2.300 Jahren. Ab dem 7. Jahrhundert sei ein deutlicher Rückgang an Schweineknochen in der Region zu sehen – ein Zeichen für das religiöse Verbot von Schweinefleisch.

Eier und Hühnerfleisch hätten somit als Proteinersatz gedient, sagte Gal. Leider habe das Ei einen kleinen Sprung, so dass ein Teil der Flüssigkeit ausgelaufen sei. Etwas Eigelb sei noch vorhanden, es soll nun genaueren DNA-Analysen unterzogen werden. (APA, red, 9.6.2021)