Der Mai war noch ein ziemlich feiner Monat für den Test des Opel Zafira Elektro. Weil, wenn es kühl ist und die Sonne nicht so runternagelt, dann kann man sich das Einschalten der Klimaanlage sparen. Und das wiederum spart bei einem so großen Wagen doch sehr viel Energie. Will man den riesigen Fahrraum für acht Personen im Sommer wie gewohnt runterkühlen, verschwinden so doch gleich ein paar Kilometer Reichweite aus den Akkus.

70.420 Euro kostet der Zafira Life Elektro Elegance, wie er hier im Bild zu sehen ist. Den Edition gibt es ab 57.650 Euro.
Foto: Gluschitsch

Mit dem 50 kWh-Akku wie im Testauto sollten sich laut Normmessung 231 Kilometer Fahrt mit einer Ladung ausgehen. Das ist auch ungefähr der Wert, den wir im Test schafften. Halt ohne großes Klimaanlagengemetzel, dafür mit viel Autobahn und Landstraße, ganz wenig Stadtverkehr.

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Alternativ gibt es einen 75-kWh-Akku, der reicht dann für 329 Kilometer. Zum Erreichen dieser Werte sollte man von gediegenen Langzeitmessungen der Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h aber Abstand nehmen. Lieber sucht man den gesunden Abstand zu einem Lkw und hängt sich bei dem an.

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In der Ruhe liegt die Kraft

Mit dem Tempomat ist das sogar ein recht entspanntes Fahren. Und 95 satt 130 km/h macht auf den Autobahnrouten, auf denen wir unterwegs waren, keinen großen Unterschied. Weil die baustellenfreien Abschnitte waren rar wie echte Frühsommertage. Zwischen Wien und Eisenstadt brachte das etwa nur eine um wenige Minuten spätere Ankunft mit sich. Vernachlässigbar. Dafür stressfrei.

Gut, wenn man auf den hinteren Sitzen die Elite der Jugendkampfmannschaft im EM-Fieber zum Fußballtraining führen würde, könnten sich diese Minuten wie eine Ewigkeit anfühlen – da steht man dann vielleicht lieber doch ein paar Minuten länger beim Laden.

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Den 50-kWh-Akku kriegt man mit 11 kW in unter fünf Stunden voll, den großen in rund sieben Stunden. Hat man eine 100-kW-Ladesäule dann hat man in einer halben, respektive in einer Dreiviertelstunde die Akkus wieder zu 80 Prozent gefüllt.

Den Elektro-Zafira gibt es in drei Längen, von 4,606 über 4,956 bis zu 5,306 Meter Länge. Wir griffen zum mittleren. Da hat man hinter der letzten Sitzreihe immer noch ein Ladevolumen von fast 800 Liter. Ohne die hinteren Sitze passen überhaupt gleich 3968 Liter hinein – 4554 sind es beim Langen. Die Nutzlast liegt je nach Länge und Akkugröße bei 923 bis 981 Kilogramm.

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Nicht schwer, sondern leicht ist das Fahren mit diesem Bus. Da ist kein allzu großer Unterschied zu einem Pkw und bei den Assistenten und der Innenraumausstattung ist man von einem schönen Auto auch nicht weit weg. Vorbei ist die Zeit, in der so ein Bus ein mehrsitziges, spartanisches Nutzfahrzeug war.

Vorbei ist auch die Zeit, in der man ohne Klimaanlage auskommen will. Die Wärmeschutzverglasung hilft aber eh beim Energiesparen und Kilometermachen. (Guido Gluschitsch, 24.6.2021)