Das Einkommen sinkt, aber die Fixkosten nicht: Für viele österreichischen Haushalte ist es daher schwierig, diese Ausgaben noch zu stemmen.

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Bei einem guten Drittel der österreichischen Haushalte hat sich das Haushaltseinkommen während der Corona-Krise in den vergangenen 15 Monaten empfindlich reduziert. Jeder Sechste davon hat nun erhebliche Schwierigkeiten, seine Fixkosten zu decken, berichtet das Vergleichsportal durchblicker.at. Trotz großzügiger Öffnungsschritte in Handel, Gastronomie, Tourismus und Kultur müssten die betroffenen Haushalte monatlich im Schnitt mit etwa 660 Euro weniger auskommen, erläutert dessen Chef Reinhold Baudisch.

Aufgrund der Krise stellen die reduzierten Haushaltseinkommen für viele Menschen ein anhaltendes Problem dar: 45 Prozent der Betroffenen gaben an, dass die finanziellen Einbußen länger als zwölf Monate spürbar waren. Das hat auch Folgen für den heimischen Konsum. Mehr als drei Viertel der von reduziertem Einkommen Betroffenen geben an, auf bestimmte Anschaffungen zu verzichten bzw. "den Gürtel enger zu schnallen". Gespart wird in erster Linie bei Urlaub, Kleidung und Accessoires sowie Freizeit und Hobby.

Vage Hoffnung auf Besserung

Die Zukunftsaussichten werden eher verhalten eingeschätzt. Optimisten und Pessimisten halten sich beinahe die Waage: 55 Prozent der Befragten mit Einkommenseinbußen glauben, dass sich ihr Haushaltseinkommen im Lauf des Jahres wieder erhöhen wird, 45 Prozent sehen das nicht so. Immerhin: In der Juni-Umfrage gehen die betroffenen Haushalte davon aus, dass sich ihr Haushaltseinkommen 2021 weniger stark reduzieren wird, als das noch im März der Fall war – nämlich im Schnitt um 628 statt um 887 Euro pro Monat.

In fast jedem zweiten in Mitleidenschaft gezogenen Haushalt ist die Kurzarbeit Ursache für die verschlechterte Einkommenslage, 27 Prozent geben den Verlust des Arbeitsplatzes an, 19 Prozent einen Umsatzrückgang bei selbstständiger Arbeit. Haushalte in Oberösterreich (41 Prozent), Niederösterreich (38 Prozent) und Tirol (37 Prozent) sind überdurchschnittlich häufig von Einkommensverlusten betroffen. Noch am besten kommen jene in Kärnten, der Steiermark und Vorarlberg davon, wo jeweils weniger als Drittel der Haushalte angibt, mit geringeren finanziellen Mitteln auskommen zu müssen. (red, 16.6.2021)