So wird das Startmenü in Windows 11 aussehen.

Foto: Screenshot/The Verge/Tom Warren

In rund einer Woche wird Microsoft mehr zur "Zukunft von Windows" verraten. Angesichts der bisherigen Teaser und darüber hinaus bekannt gewordenen Informationen, dürfte der Konzern an diesem Tag wohl Windows 11 enthüllen und Windows 10 damit nach sechs Jahren einen Nachfolger bescheren.

Während abzuwarten bleibt, ob sich am Unterbau viel ändern wird, wird Windows 11 eine umfangreiche Überarbeitung der Benutzeroberfläche mitbringen. Diese war bei Microsoft schon länger unter dem Projektnamen "Sun Valley" in Arbeit und hätte eigentlich mit einer eigenen Windows-Ausgabe, Windows 10X, prämieren sollen. Diese wurde aber mittlerweile eingestellt und die Arbeit in jenes Produkt übernommen, das in Kürze vorgestellt wird.

Umfassende Überarbeitung

The Verge-Redakteur Tom Warren hat nun eine Reihe Screenshots aus einer geleakten Version des Systems veröffentlicht, die schon jetzt zeigen, wie die neue Oberfläche aussehen wird. Von besonderem Interesse ist dabei natürlich ein zentrales Feature, das es seit Windows 95 gibt: Das Startmenü. Es ist für viele der Dreh- und Angelpunkt der Steuerung des Systems. Seine temporäre Abschaffung zugunsten falsch verstandener Touch-Freundlichkeit in Windows 8 sorgte seinerzeit für einigen Ärger bei Desktopnutzern und trug trotz Comebacks auch seinen Teil zum Misserfolg dieser Generation bei.

Die Bilder und eine kurze Videoführung zeigen, dass andere Elemente sich im Vergleich mit dem bestehenden Windows 10-Menü kaum verändert haben. Der Startbutton hingegen befindet sich nun standardmäßig in der Mitte. User können ihn aber auch wieder an seinen bisherigen Stammplatz in der linken unteren Desktop-Ecke verschieben. Das Startmenü selbst zeigt nun nur noch "angepinnte" Apps sowie "empfohlene" Programme, Ordner und Dateien – wohl jene, auf die der Nutzer zuletzt besonders häufig zugegriffen hat.

Die Liste aller Programme wird erst nach einem Klick auf die "Alle Apps"-Schaltfläche im rechten oberen Eck des Menüs eingeblendet. Eine Reihe der Standard-Apps sind noch nicht an das neue Design angepasst, das dürfte sich aber in den verbleibenden Monaten bis zum im Herbst erwarteten Release ändern. Auch das bevorstehende Update für den Windows-Store ist noch nicht erfolgt.

Laut Warren gibt es auch neue Snap-Controls zur schnellen Anordnung mehrerer Fenster. Diese Optionen sind künftig auch über die "Maximieren"-Schaltfläche zugänglich. Microsoft ändert auch verschiedene Systemsounds. Beim Start von Windows 11 ertont eine sehr unaufdringlich gehaltene Tonfolge.

Registry-Änderung bringt altes Startmenü zurück

Wie üblich werden die Designänderungen wohl nicht auf ungeteilte Zustimmung stoßen. Findige Nutzer der geleakten Windows 11-Alphaversion haben aber bereits herausgefunden, dass es möglich ist, zum bisherigen Startmenü zurückzukehren, schreibt MS Poweruser. Im Registry-Editor (auffindbar im Startmenü durch die Eingabe des Begriffs "regedit") muss man dafür zum Schlüssel HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\ Windows\CurrentVersion\Explorer\Advanced\ navigieren und dort den DWord-Eintrag Start_ShowClassicMod erstellen. Dessen Wert wird anschließend auf 1 gesetzt.

Nach einem Neustart sollte dann wieder das gewohnte Startmenü anstelle der neuen Variante geladen werden. Es wird sich zeigen, ob die fertige Ausgabe von Windows 11 diese Möglichkeit offen lassen oder vielleicht sogar einen einfachen Wechsel über die Systemeinstellungen ermöglichen wird. (gpi, 16.6.2021)