Dramatische Notlandung vor dem Match Frankreich gegen Deutschland am Dienstag in München.

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Mats Hummels ist kaum ein Vorwurf zu machen, Eigentore im Fußball können vorkommen. Seines hat im ersten EM-Spiel der Deutschen das 0:1 gegen Frankreich besiegelt. Doch selbst wenn das Match ein Finale gewesen wäre – es soll nichts Schlimmeres passieren!

Das Greenpeace-Eigentor unmittelbar vor dem Match hat eine andere Dimension. Ein Aktivist der Umweltorganisation, der gegen den EM-Sponsor VW protestieren wollte, war mit einem Gleitschirm ins Stadion geflogen. Er blieb an den über dem Spielfeld gespannten TV-Kamera-Kabeln hängen, geriet ins Trudeln, bog über die Ränge ab, wo gar zwei Zuseher leicht lädiert wurden, und legte eine Notlandung hin. Der Pilot und Greenpeace hatten großes Glück im Unglück – hätte er den Schirm nicht gerade noch unter Kontrolle gebracht, hätte es Schwerverletzte und Tote geben können. So oder so drohen Konsequenzen wegen verschiedener Delikte.

Greenpeace-Aktionen sind immer wieder umstritten, meistens gefährden die Aktivistinnen und Aktivisten maximal sich selbst. In München überraschte der Dilettantismus bei Planung und/oder Ausführung – Kamerakabel über dem Platz gibt es nicht erst seit gestern. Dazu kommt, dass die Idee schon wegen möglicher Vorbildwirkung keine gute war. Man will sich gar nicht ausmalen, wer auch immer auf die Idee kommen könnte, womit auch immer in ein vollbesetztes Stadion zu fliegen. (Fritz Neumann, 16.6.2021)