Willkommen auf dem Planeten New World: Frauen sind hier Mangelware.

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Wien – In Prentisstown rauchen die Köpfe. Wie bunte Wolken umnebelt der sogenannte Lärm die Bewohner des Planeten New World. Deren Gedanken sind konstant für alle anderen hör- und sichtbar – allerdings nur jene der männlichen Bewohner. Die Gedanken der Frauen bleiben stumm, das macht sie in dieser einseitig dominierten Welt zum Feindbild.

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Als Todd (Tom Holland) ein Baby war, wurde deshalb in einem angeblichen Krieg gegen die Ureinwohner alles Weibliche in der Siedlung vernichtet. Todd wächst bei seinen beiden Adoptivvätern auf und kämpft um die Anerkennung des Bürgermeisters Prentiss (Mads Mikkelsen). Als nun Viola (Daisy Ridley) auf New World landet, stellt sie für Prentisstown eine Gefahr da – nicht nur weil sie für alle unlesbar bleibt, sondern auch weil sie Tausende von Neuankömmlingen auf dem Planeten ansiedeln möchte. Bei ihrer Flucht vor dem Bürgermeister kommt ihr Todd zu Hilfe. Bald zeigt sich, dass es noch weitere Siedlungen von Menschen gibt, in denen Frauen sehr wohl eine Rolle spielen.

Alles wieder von vorn

In dem Science-Fiction-Western Chaos Walking fängt alles wieder von vorn an: Bei der Besiedelung eines neuen Planeten werden die Einwohner als kriegerische Truppen dargestellt, die Frauen als das "schwache Geschlecht" zu unterdrücken versuchen. US-Regisseur Doug Liman reißt diese zivilisatorischen Themen aber nur an, besonders den Einheimischen wird kein großer Stellenwert im Film beigemessen. Die lärmenden Gedanken bleiben meist eher einfältiger Art, auch die Rolle von Religion wird nur beiläufig erwähnt.

Liman konzentriert sich vor allem auf die Beziehung zwischen dem unkontrollierten Todd und der verschwiegenen Viola und setzt dabei zu einseitig auf die Zugkraft der beiden aus dem Marvel- und Star Wars-Universum bekannten Darsteller. (kst, 17.6.2021)