Um 26 Prozent weniger Kaufverträge wurden während des ersten Lockdowns vor einem Jahr unterschrieben.

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Die Pandemie hat im Vorjahr die Immobilientransaktionen stark beeinflusst, das zeigte etwa schon die Auswertung aller Kaufverträge von Immo United für Remax vor wenigen Wochen. Die Verbücherungen stiegen zwar insgesamt an, hauptsächlich aber wegen kleinerer Objekte wie Kleingärten und Parkplätzen; Einfamilienhäuser und Grundstücke waren mengenmäßig rückläufig, und damit auch Wohnimmobilien insgesamt.

Nun haben die Experten von Immo United das Jahr 2020 noch einmal genauer analysiert, einerseits was die Auswirkungen des ersten Lockdowns von Mitte März bis Mitte Mai betraf. Demnach wurden in dieser Zeit um 26 Prozent weniger Kaufverträge unterschrieben als im gleichen Zeitraum 2019. In den Monaten vor beziehungsweise nach dem Lockdown fiel der Rückgang deutlich geringer aus: Im Jänner und im Februar gab es ein Minus von zwei Prozent, von Juni bis Juli war es dann nur ein Prozent.

Weniger Einfamilienhäuser gehandelt

Andererseits sah man sich auch an, wie sich der Anteil der Einfamilienhäuser an der Gesamtanzahl aller Transaktionen entwickelte. Und hier war ein Rückgang festzustellen. Während es seit 2015 jährlich bei etwa jeder zehnten Transaktion um ein Einfamilienhaus ging, war es 2020 nur noch ungefähr jede zwölfte (acht Prozent).

Besonders groß war der Anteil an Einfamilienhaustransaktionen im Burgenland (13 Prozent), Kärnten und Niederösterreich (jeweils zwölf Prozent), besonders wenige Einfamilienhäuser wurden 2020 in Tirol und Vorarlberg (jeweils rund fünf Prozent) verkauft. Den letzten Platz belegte Wien mit knapp zwei Prozent.

Auch im direkten Vergleich Wohnung versus Einfamilienhaus sei noch kein Trend hin zum Haus auf dem Land ersichtlich, so Immo-United-Prokurist Andreas Millonig. Das Verhältnis der beiden Objektkategorien lag 2020 bei 80:20 – also 80 Prozent Wohnungs- gegenüber 20 Prozent Einfamilienhaustransaktionen. Diese Werte blieben im Analysezeitraum 2015 bis 2020 relativ konstant, allerdings auch hier mit einem leichten Rückgang bei den Einfamilienhaustransaktionen.

"Der Wunsch nach dem Haus im Grünen mag vielleicht verstärkt da sein – der überdurchschnittliche Preisanstieg bei Einfamilienhäusern 2020 ist möglicherweise ein Indiz dafür –, tatsächlich umgesetzt wird er aktuell allerdings nur selten", stellt Millonig fest. (red, 16.6.2021)