Ein Starlink-Satellit über Uruguay.

Foto: AFP/MARIANA SUAREZ

Der Internet-Service von Elon Musks Raumfahrtunternehmen Space X scheint im Sommer auf Probleme zu stoßen. Wie ein Beta-Nutzer aus dem US-Bundesstaat Arizona berichtet, wurde seine Internetverbindung für sieben Stunden unterbrochen. Laut der Starlink-App sei die Schüssel wegen eines "thermal shutdown" offline. Aktuell erlebt Arizona eine Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius.

Offline ab 44 Grad

Wie der Nutzer auf Reddit mitteilte, habe er den Support von Starlink kontaktiert. Laut diesem fährt das System bei einer Temperatur von 50 Grad Celsius herunter, bis es auf 40 Grad abgekühlt ist. Die Satellitenschüssel namens Dishy konnte der betroffene Nutzer mit Wasser abkühlen und für kurze Zeit wieder zum Laufen bringen. "Leider wird es morgen 50 Grad haben, für Mittwoch sind 50,5 angesagt, und Dishy schaltet sich schon bei 44 Grad ab," sagte der Nutzer zu "Motherboard".

Wie "Ars Technica" berichtet, wird der Nutzer als Nächstes versuchen, eine Abdeckung für die Schüssel zu bauen – ob diese die Internetverbindung beeinträchtigen wird, lässt sich noch nicht sagen. Laut Space X sei die Starlink-Satellitenschüssel für Temperaturen zwischen minus 30 und plus 50 Grad Celsius konzipiert.

Weitere Beta-Nutzer beklagen Verbindungsschwierigkeiten bei Hitze. Ein Nutzer im US-Staat Virginia hatte bereits bei Temperaturen von 26 Grad Überhitzungsprobleme, ein anderer konnte seinen Internetzugang eine Stunde lang nicht verwenden, nachdem die Außentemperatur auf 39 Grad angestiegen war.

Kühlsystem reicht nicht

Um das Problem zu lösen, könnte Space X das System mit kleinen Änderungen bei der Software und Hardware optimieren. Ingenieur Ken Keiter hat das Kühlsystem von Starlink im November in einem Teardown-Video unter die Lupe genommen. Sollten kleinere Updates nicht ausreichen, müsste Space X größere Veränderungen am Design der Satellitenschüssel vornehmen.

An Starlinks Beta-Programm nehmen derzeit 10.000 Tester teil. Für 100 Dollar im Monat und eine einmalige Hardwaregebühr von 500 Dollar werden Geschwindigkeiten von 50 bis 150 Mbit/s versprochen. Elon Musk zufolge soll der Breitband-Anbieter bereits Ende 2021 auf den Markt kommen. (red, 16.6.2021)