Eine umstrittene Entscheidung von US-Präsident Donald Trump könnte bald rückgängig gemacht werden. Innenministerin Deb Haaland empfiehlt Berichten zufolge ihrem Chef Joe Biden, den Status von drei National Monuments im ursprünglichen Umfang wiederherzustellen und strengere Schutzmaßnahmen zu treffen.

Überprüfung

Biden hatte Haaland beauftragt, die Beschlüsse der Trump-Regierung in Bezug auf die Einschränkung der Schutzbestimmungen für die National Monuments Grand Staircase-Escalante und Bears Ears in Utah und das Northeast Canyons and Seamounts Marine National Monument vor der Atlantikküste einer Überprüfung zu unterziehen und eine Empfehlung abzugeben, ob diese Veränderungen rückabgewickelt werden sollten.

Der Bericht Haalands ist zwar noch nicht in seinen Details veröffentlicht, die Empfehlungen der Ministerin sollen jedoch der "Washington Post" zufolge die Wiederherstellung der ursprünglichen Ausdehnung der National Monuments Bears Ears und Grand Staircase-Escalante sowie die Wiedereinführung von Beschränkungen der Fischerei und des Tiefseebergbaus in den Northeast Canyons beinhalten. Biden hatte in seiner Wahlkampagne angekündigt, "Trumps Angriffe auf die Naturschätze der USA" rückgängig zu machen.

Erdpyramiden im Gebiet des Grand Staircase-Escalante National Monument.
Foto: imago/ZUMA Press

Gestutzte Bärenohren

Trump hatte verfügt, dass die Fläche von Bears Ears um 85 Prozent und jene des Grand Staircase/Escalante um rund die Hälfte reduziert wird. Mehr als zwei Millionen Acres (1 Acre sind rund 0,4 Hektar) verloren auf diese Weise ihren Schutzstatus. Bears Ears umfasst insgesamt etwa 1,35 Millionen Acres, von diesen blieben nach Trumps Einschnitten gerade noch 202.000 Acres. Grand Staircase-Escalante ist mit mehr als 1,87 Millionen Acres das größte National Monument in den USA. Berühmt ist das Gebiet für seinen Fossilienreichtum – zahllose Dinosaurierarten wurden hier entdeckt – aber auch für seine archäologische Bedeutung. Trump hatte mit der Beschneidung des Schutzgebietes dem Abbau von Rohstoffen, unter anderem Kohle und Uran, Tür und Tor geöffnet.

Im April hatte sich Haaland bei einem Besuch in Utah mit Vertretern jener Stammesgruppierungen getroffen, die im Jahr 2016 bei Präsident Barack Obama um den Status eines National Monument für Bears Ears angesucht hatten. Ihren vertraulichen Bericht an Präsident Biden übermittelte sie Anfang Juni an das Weiße Haus.

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Foto: Reuters/Strong

Vergrößerung gefordert

Umweltorganisationen reagierten wenig überraschend begeistert auf die Medienberichte. Die Wilderness Society erklärte, falls Biden den Empfehlungen Haalands folge, sei die ein ermutigender Schritt. Gleichzeitig wurden aber auch Forderungen nach einer weiteren Ausdehnung des Schutzgebietes erhoben. Der nächste Schritt sei, Bears Ears auf das gesamte Gebiet von 1,9 Millionen Acres zu erstrecken, das seinerzeit von den ortsansässigen Stämmen als Schutzgebiet beantragt worden war. Präsident Barack Obama hatte 2016 nur einen Teil des Gebietes unter Schutz stellen lassen.

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Der Tyrannosaurier Teratophoneus curriei lebte vor rund 76 Millionen Jahren im Gebiet des Grand Staircase-Escalante National Monument.
Foto: Alan Titus/Bureau of Land Management via AP

Auch die in den Gebieten der National Monuments tätigen Paläontologen hoffen auf eine baldige Wiedereinführung der Schutzmaßnahmen. Hier befinden sich einzigartige Fundstätten für Fossilien des Erdmittelalters. Diese sind durch die Aufhebung des Schutzgebiets von Plünderungen bedroht. (Michael Vosatka, 17.6.2021)