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Roger Waters gibt sich kämpferisch.

Foto: PETER NICHOLLS / REUTERS

Eines kann man Roger Waters sicher nicht unterstellen: dass er mit seiner Meinung hinter dem Berg hält. Der Pink-Floyd-Gründer hat mit seinen Aussagen in der Vergangenheit immer wieder für Aufsehen gesorgt. Insofern scheint es reichlich gewagt, was Facebook-Chef-Gründer Mark Zuckerberg da vor kurzem probiert hat. Ausgerechnet eines der bekanntesten Lieder von Pink Floyd, und zwar "Another Brick in the Wall Part 2", wollte Facebook für eine Instagram-Werbung verwenden und dafür die Zustimmung von Waters einholen.

Ohne Filter

Dessen Antwort darauf war unmissverständlich: "Fuck you", warf Waters dem Facebook-Gründer zurück. Eine Aussage, die er im Rahmen einer Solidaritätsveranstaltung für Wikileaks-Gründer Julian Assange sehr zum Gaudium des Publikums tätigte. Dies spornte Waters an, noch weiter vom Leder zu ziehen. Zuckerberg sei einer der "mächtigsten Idioten der Welt", der vorhabe, "absolut alles zu übernehmen". Mit solchen Leuten wolle er nichts zu tun haben, und schon gar nicht eines seiner Lieder damit in Verbindung gebracht sehen. Denn Zuckerbergs Idee sei es, mithilfe des Pink-Floyd-Songs Facebook und Instagram noch größer zu machen, damit man die Menschheit besser zensieren können – und sie in der Folge unter anderem weniger über das Schicksal von Julian Assange erfährt.

Interpretationsfrage

Ein Video der Veranstaltung veröffentlichte Waters auf seiner eigenen Facebook-Seite. Dort versah er es mit dem Hinweis, dass Zuckerberg "immer ein kleiner Idiot sein" werde, egal wie reich er sei. Der Vorfall zeigt auch gut, wie unterschiedlich zwei Personen ein Lied interpretieren können. Während Waters mit Songzeilen wie "We don't need no education / We don't need no thought control" ("Wir brauchen keine Bildung, Wir brauchen keine Gedankenkontrolle") heutzutage wohl auch Facebook adressieren würde, scheint Zuckerberg diese Idee gar nicht gekommen zu sein. Laut Waters habe der Facebook-Gründer in seinem Antrag auf Nutzung des Songs lediglich gemeint, dass dessen Grundstimmung heutzutage noch weit verbreitet sei.

Kritik

Waters setzt sich bereits seit längerem für die Freilassung von Julian Assange ein, auch sein politisches Engagement ist nicht neu. Genau dieses hat ihm aber auch schon selbst scharfe Kritik eingebracht. Ist er doch etwa mit Boykottaufrufen gegen Israel aufgefallen, zudem hat er den Umgang der Israelis mit den Palästinensern mit dem Holocaust verglichen. (red, 17.6.2021)