Der Blick auf die heimische Szene wird auf Steam mit diesem Artwork eingefangen.

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Steam, die weltweit größte Distributionsplattform für PC-Spiele, färbt einen Teil der Startseite ab Freitagabend für 24 Stunden rot-weiß-rot. In Zusammenarbeit mit vielen heimischen Spieleentwicklern koordinierte der österreichische Verein Pioneers of Game Developer Austria die Auswahl der 40 Spiele, die Interessierte bis kommenden Montag vergünstigt auf Steam erstehen können.

Qualität aus Österreich

Im hart umkämpften Dschungel des Gaming-Business ist es oft schwierig, ins weltweite Rampenlicht zu gelangen. Viele heimische Titel haben es dennoch geschafft. Das Indie-Game Old Mans Journey von Broken Rules etwa oder zuletzt auch Spongebob Squarepants von Purple Lamp. Die breite Öffentlichkeit nimmt diese Erfolge jedoch nur selten wahr, und auch die wirtschaftspolitischen Entscheidungsträger, so schreibt der Verein in seiner Presseaussendung, seien sich noch immer nicht dieses aufstrebenden Wirtschaftszweigs bewusst, in welchem die heimische Szene "erfolgreich reüssiert".

Ausbildungsstätten im gesamten Bundesgebiet, so die Presseaussendung weiter, hätten in den letzten Jahren den Grundstein für den Erfolg gelegt. Über die Kooperation mit Steam freut man sich, richtet sie die Scheinwerfer doch gezielt für 24 Stunden auf eine große Auswahl heimischer Titel, die dadurch noch mehr Publikum finden sollen. Das Angebot ist in jedem Fall ein breites. Vom Innsbrucker Studio Stillalive Studios ist beispielsweise der Bus Simulator im Angebot, das in Wien beheimatete Mipumi bietet ihr Kunstwerk The Lions Song vergünstigt an.

"Old Mans Journey" von Broken Rules erhielt mehrere Auszeichnungen.
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Eine Auswahl der 40 Spiele.
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Zukunftssicher

Die Games-Branche zeigte sich in den letzten anderthalb Jahren stabiler als viele andere Bereiche. Umsätze stiegen, es wurden mehr Spiele verkauft, und personell wurde auch hierzulande aufgestockt und nicht abgebaut. Selbst Niederlagen, etwa die Schließungen großer Studios wie Rockstar Vienna oder Sproing, hatten nicht Resignation zur Folge, sondern ließen andere Studios entstehen, etwa Mipumi, Purple Lamp und Pow Wow Entertainment. Geprägt ist die heimische Szene allerdings noch immer von sehr kleinen Studios und Einzelkämpfern, wie eine Studie aus dem Jahre 2019 zeigt.

Als weltweit agierenden Publisher hat Österreich THQ Nordic aufzuweisen, deren Hauptquartier in Wien angesiedelt ist, und auch dort setzt man seit Jahren auf personelles und wirtschaftliches Wachstum.

Zusammen stark

Um als Branche verstärkt mit einer Stimme zu sprechen, haben sich 2017 mehrere österreichische Spieleentwickler zu dem Verein Pioneers of Game Developer Austria zusammengeschlossen. Darunter bekannte Vertreter wie Bongfish, Mipumi Games, Ovos media oder auch Rarebyte. Der Verein bezweckt die Förderung der österreichischen Spieleentwicklungsbranche, sowie Ausbau von Kontakten in die Wirtschaft, Politik und Medien. Der gemeinsame Auftritt auf Steam ist das aktuellste Ergebnis des Zusammenschlusses. (aam, 18.6.2021)