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Eine wirklich zuverlässige Lösung für gefälschte Bewertungen gibt es nicht.

Foto: reuters/ruvic

Alle Jahre wieder wirbt Amazon mit seiner Rabattaktion Prime Day. Nebst dem Black Friday – mittlerweile von dem Unternehmen zur Cyber Week ausgedehnt – handelt es sich dabei um den größten Schnäppchentag der Firma im Jahr. Am Montagmitternacht (00.01 Uhr) ist es auch heuer so weit, für 48 Stunden werden Nutzerinnen und Nutzern dann regelmäßig Angebote angezeigt.

Doch für User kann das Shoppingfieber schnell zum Frust werden. Mal ist ein als Schnäppchen gepriesener Artikel eigentlich gar keines, ein andermal der angeblich doch so tolle Grill eigentlich ein minderwertiges Produkt mit gekauften Fake-Reviews. Und glaubt man, nun doch etwas entdeckt zu haben, erfährt man, dass amazon.de es gar nicht nach Österreich liefert.

Vergleichsportale nutzen

Das heißt nicht, dass es unmöglich ist, Geld zu sparen – allerdings nur, wenn man auch bereit ist, ein wenig Recherchearbeit in den Kauf zu stecken. Einfacher machen das einige Tools. Gerade wenn es um geschwindelte Preisreduktionen geht, empfiehlt sich etwa das Browser-Add-on Keepa. Gerade an Rabattfeiertagen tendieren nämlich viele Händler dazu, kurz vorab den Preis zu erhöhen, um ihn dann wieder hinunterzusetzen – und so eine Verbilligung vorzugaukeln. Keepa ermöglicht es, den historischen Preisverlauf eines Produktes einzusehen und so zu erfahren, ob es sich wirklich um ein Schnäppchen handelt. Zudem lohnt es sich, einen Blick auf Preisvergleichsportale wie Geizhals oder Idealo zu werfen, um zu sehen, ob andere Händler einen niedrigeren oder vergleichbaren Preis bieten.

Fake-Reviews weitverbreitet

Ein weiteres Ärgernis sind Fake-Rezensionen. Eine wirklich zuverlässige Lösung gegen diese gibt es nicht – Amazon gibt zwar an, aktiv gegen diese vorzugehen, jedoch finden sich gerade bei Nischenprodukten oft dutzende gefälschte Bewertungen. Und wenn die Gesamtzahl der Reviews hoch ist, ist es oft eine Qual, einzelne zu durchforsten um ein Bild der Fakes zu bekommen – auch weil Betrüger mittlerweile sehr professionell agieren und besonders glaubwürdige Fälschungen verfassen. Eine kleine Hilfe bieten Plattformen wie Reviewmeta, die Rezensionen automatisiert prüfen – allerdings ist auch ihre Erkennungsrate nicht hundertprozentig zuverlässig, sondern liefert nur einen Eindruck. Wenn möglich, empfiehlt es sich daher, Herstellernamen zu googeln und auf halbwegs etablierte Marken auszuweichen.

Nicht nach Österreich

Mittlerweile werden weitaus mehr Artikel nach Österreich geliefert, als es noch vor einigen Jahren bei Amazon der Fall war. Wer sichergehen möchte, dass er oder sie nicht erst auf die Produktseite gehen muss, um das zu sehen, kann sich etwa das Userscript für Violetmonkey eines Reddit-Users herunterladen. (muz, 19.6.2021)