In der Puskás Aréna grölen und schwitzen von Victor Orbáns Gnaden 55.000 Zuschauer ohne Maske und ohne Abstand.

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Europas Fußballverband Uefa trägt inmitten einer Pandemie ein Turnier aus, das sich über den gesamten Kontinent erstreckt. Der Höhepunkt des Events – die Halbfinale und das Finale sind Anfang Juli in London angesetzt – soll perfekt inszeniert werden. Dass Großbritannien aufgrund der Delta-Variante strenge Einreisevorschriften hochhält, passt da nicht in den Plan der Uefa. Für sie ist das wichtigste G noch immer das Geschäft.

Ausnahmeregelungen

Für Mannschaften müssen natürlich Ausnahmeregelungen gelten. Sie müssen in eine Blase und werden regelmäßig getestet. Die Uefa fordert nun von der britischen Regierung aber weitere Ausnahmen für rund 2500 VIP-Gäste. Die sollen ebenfalls ohne jegliche Quarantänepflicht einreisen dürfen. Sponsoren und Unterstützer der Uefa müssen schließlich bei Laune gehalten werden – koste es, was es wolle, gewissermaßen. Die Euro ist mit Abstand die wichtigste Einnahmequelle der Uefa, während bei den Klubwettbewerben das größte Stück vom Kuchen direkt an die Teilnehmer geht.

Gibt London nicht nach, könnten die Finalspiele daher nach Budapest verlegt werden. In der Puskás Aréna grölen und schwitzen von Viktor Orbáns Gnaden 55.000 Zuschauer ohne Maske und ohne Abstand – Pandemie hin, Pandemie her. Die Uefa findet nichts dabei und verwertet damit auch diese Chance, ihren Sport ein Stück unsympathischer zu machen. (Lukas Zahrer, 21.6.2021)