Matthew aus Portland erzählt im Dokumentarfilm "Coming Out" seine Geschichte – am Montag um 23.25 Uhr, Arte.

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Adams Wunsch nach einem Lächeln seiner Mutter wurde von ihr mit einer Umarmung quittiert. Die Erleichterung war groß. Und dennoch bleibt die Sorge, wie denn sein Vater reagieren werde, wenn er ihm sagt, er sei homosexuell. Arte serviert am Montag um 23.25 Uhr mit dem berührenden Dokumentarfilm Coming Out Einblicke in intime Momente, die geprägt sind von Befreiung, aber auch von Enttäuschung und Zurückweisung.

Filmemacher Dennis Parrot hat mit der Kamera dokumentierte Outings von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen zu einem Mosaik montiert und zeigt in dem Film, welche Gefühle und Ängste damit verbunden sind und wie die Adressaten ihrer Offenheit reagieren. Und vor allem wie groß der Wunsch ist, beim Gegenüber auf Verständnis und Liebe zu stoßen, nachdem der Weg bis zur Selbstakzeptanz oft ein steiniger war.

Schmerzvolle Erfahrungen

"Vielleicht hast du einfach noch nicht den Richtigen gefunden?", fragt etwa Shaylas Mutter ihre Tochter, und Daniels Mutter spricht davon, dass er eine Wahl getroffen habe, was dieser mit den Worten kontert: "Du solltest wissen, dass das keine Wahl ist." Und wenig später kommt schon Gott ins Spiel, und dem Jungen wird klargemacht, dass er nicht mehr von seinen Eltern unterstützt werde und ausziehen muss. Am Ende sieht man nur mehr verwackelte Bilder, hört Schreie und kann erahnen, dass die Mutter ihren Sohn schlägt.

Und Artem erzählt, wie schwer es war, in einer homophoben Gesellschaft wie in Russland aufzuwachsen, und welchen inneren Kampf er führen musste, um seine Religion und seine Homosexualität in Einklang zu bringen. Bewundernswerte Kämpfe, die Mut machen sollen! (Oliver Mark, 21.6.2021)