Die Verfügbarkeit von Grafikkarten verbessert sich, zumindest für den Moment. Die hier abgebildete RTX 3080 Ti wird auch etwas günstiger.

Foto: NVIDIA

Der Grafikkartenmarkt zeigte sich in den letzten Monaten alles andere als kostengünstig. Die neuesten Modelle von Nvidia und AMD kosten deutlich mehr als die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) der Hersteller. Jedoch scheint sich die Lage langsam zu entspannen. Das zeigt die Recherche des Tech-Magazins "Computerbase".

Entspannung seit Mai

Im Vergleich zum vergangenen Mai sind mittlerweile wesentlich mehr Modelle auf dem freien Markt verfügbar, und das auch kostengünstiger. In der von "Computerbase" angefertigten Tabelle zeigt sich, dass beispielsweise nur vier Modelle der RTX 3070 von Nvidia lieferbar waren. Im Juni beläuft sich die Zahl mittlerweile auf 24. Auch die Preise haben nachgelassen. Bezahlte man am 17. Mai noch knapp 2.300 Euro für die eben genannte Grafikkarte, waren es am 17. Juni 800 Euro weniger. Dennoch können die Preise als überteuert angesehen werden, denn eigentlich wird die RTX 3080 mit einem UVP von 719 Euro versehen. Das heißt, Käufer müssen noch immer das Doppelte bezahlen.

Aber auch bei AMD-Modellen lässt sich dieser Trend erkennen. So kostet die RX 6700 XT mittlerweile 800 Euro anstelle der 900 Euro im Mai. Auch hier sind im Moment knapp 20 Modelle erhältlich. Im Mai waren es nur neun. Trotzdem gilt auch hier: Der nominelle Preis von 650 Euro liegt noch einmal klar darunter. Dieses Bild ist auch bei allen anderen Grafikkartenmodellen zu verfolgen. Sie werden zwar billiger, sind jedoch noch weit von den ursprünglichen Preisen entfernt. Als Gründe für die leichte Entspannung gelten eine verbesserte Lieferkette und eine optimierte Fertigung.

Anstieg befürchtet

DER STANDARD berichtete erst kürzlich darüber, dass die Marktforscher von Jon Peddie Research erhoben hatten, dass im ersten Quartal 2021 jede vierte Grafikeinheit an Krypto-Miner verkauft wurde. Deswegen reagierten die Hersteller auf die spezielle Nutzung: Nvidia entschied sich, eine Sperre in ihre Karten einzubauen, das sogenannte Lite Hash Rate (LHR). Darüber hinaus helfen die fallenden Preise der Kyptowährungen, da das Minen der Währungen an Attraktivität verliert.

Die Preise könnten bald allerdings wieder anziehen, denn die Grafikkartenspeicher namens GDDR6 sind nur begrenzt verfügbar. Deswegen mahnt das Marktforschungsinstitut Trendforce, dass sich die Preise im dritten Quartal des Jahres 2021 um acht bis 13 Prozent verteuern könnten. Hinzu kommt, dass auch die beliebten Playstation- und Xbox-Konsolen auf den gleichen Vorrat zurückgreifen. Diese sind ebenso schwer erhältlich. (red, 21.6.2021)