Shalini Randeria wird die nächste Rektorin und Präsidentin der Central European University (CEU). Das gab die Hochschule am Montag bekannt. Der Ernennung sei eine internationale Suche vorausgegangen, die von einer Kommission, bestehend aus Kuratorinnen und Kuratoren, Fakultätsmitgliedern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, in Absprache mit dem Senat der Universität durchgeführt wurde.

Shalini Randeria wird die nächste Rektorin und Präsidentin der Central European University.
Foto: IWM/Stefanie Moshammer

Randeria wird als sechste Rektorin auch die erste Frau sein, die diese Rolle seit der Gründung der Universität vor 30 Jahren übernimmt. Sie folgt Michael Ignatieff nach, dessen Amtszeit mit Ende Juli endet. Dieser habe die CEU "bekannt gemacht, ihre Verpflichtung zu Exzellenz und akademischer Freiheit verteidigt und die Universität in Wien in eine so starke Position gebracht", betonte der Kuratoriumsvorsitzende der CEU, Leon Botstein.

"Diplomatischer Scharfsinn"

Die in den USA geborene Anthropologin Randeria ist derzeit Rektorin des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) in Wien, Professorin für Sozialanthropologie und Soziologie am Graduate Institute of International and Development Studies (IHEID) in Genf sowie Direktorin des Albert Hirschman Centre on Democracy am IHEID.

Laut Alexander Soros, Vorsitzender der Findungskommission und Sohn von CEU-Gründer George Soros, habe man für den Posten eine Person gesucht, die "intensiv in internationale intellektuelle Diskurse eingebunden ist" und eine "gute Hand fürs Management" sowie "diplomatischen Scharfsinn" und eine "globale Perspektive" biete.

Seit 2019 in Wien

"Ich fühle mich zutiefst geehrt", erklärte Randeria. Sie freue sich darauf, "die Mission der CEU voranzutreiben und ihr in Wien ein neues Zuhause zu geben". Die vergangenen Jahre waren für die CEU turbulent: Die rechtskonservative ungarische Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán entzog der Universität, die vom ungarnstämmigen US-Investor und Demokratieförderer Soros gegründet worden war, die Rechtsgrundlage. Daraufhin sah sich die Universität gezwungen, ihren Standort in Budapest aufzugeben. Wien bot sich als neuer Standort an.

Das CEU-Zwischenquartier in 1100 Wien.
Foto: Andy URban

Im November 2019 wurde das neue Quartier im 10. Wiener Gemeindebezirk eröffnet. Ab 2025 sollen dann die Otto-Wagner-Steinhof-Gründe im 14. Bezirk zum neuen Zuhause der Universität werde. Die Gestaltung des neuen Campus wird laut einer Aussendung das internationale Architekturbüro Kohn Pedersen Fox übernehmen. Dabei sollen "die einzigartige architektonische Vision" Otto Wagners und das unmittelbare Landschaftsbild erhalten bleiben – zugleich soll das Gelände auch während der Bauphase weitgehend als Erholungsareal nutzbar bleiben. (red, 21.6.2021)