Die fehlenden Teile des Gemäldes wurden rekonstruiert und temporär angefügt.

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Amsterdam – Zum ersten Mal seit über 300 Jahren ist das berühmtes Meisterwerk "Die Nachtwache" des holländischen Malers Rembrandt van Rijn (1606-1669) wieder vollständig zu sehen. Mithilfe moderner Technik rekonstruierte das Amsterdamer Rijksmuseum die fehlenden Stücke und präsentierte am Mittwoch das mehr als 20 Quadratmeter große Gemälde in seinem originalen Format. Drei Monate lang sollen nun die rekonstruierten Teile hängen bleiben.

Rembrandt hatte das die Amsterdamer Schützengilde darstellende Gemälde 1642 fertiggestellt. 1715 zog das Kunstwerk in ein anderes Gebäude um – und weil es nicht an den vorgesehenen Platz passte, wurden an allen Seiten Stücke abgeschnitten. Auf der linken Seite waren beispielsweise ganze drei Figuren weggefallen.

"Viel mehr Dynamik und Bewegung"

Das Gemälde habe nun "viel mehr Dynamik und Bewegung", sagte der Direktor des Rijksmuseums, Taco Dibbits. "Es ist fantastisch, nun mit eigenen Augen zu sehen, wie Rembrandt die 'Nachtwache' gemeint hatte."

Vor mehr als zwei Jahren startete das Museum die bisher größte Untersuchung der "Nachtwache". Auf der Grundlage der Ergebnisse soll eine umfassende Restaurierung folgen. (APA, 23.6.2021)