Es gibt noch einige offene Fragen zu klären.

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Wenn ab Herbst Schülerinnen und Schüler der fünften und sechsten Schulstufe mit Tablets mit Laptops ausgestattet werden, macht Österreich aus Sicht des obersten Lehrervertreters Paul Kimberger (FCG) nach vielen Jahren der Ankündigung endlich einen Schritt zur Digitalisierung der Schulen. Gleichzeitig betont der Gewerkschafter im APA-Gespräch: "Das kann nur der Anfang sein." Denn an vielen Standorten fehle Infrastruktur, um digitale Geräte sinnvoll im Unterricht einzusetzen.

Durch die Coronakrise habe man schmerzhaft gesehen, was in Österreich in der Vergangenheit bei der Digitalisierung des Schulwesens verpasst wurde, so Kimberger. Jetzt gehe es darum, dass sich Länder und Gemeinden hinter die Initiative des Bundes stellen und ihren Teil dazu beitragen. Es brauche an allen betreffenden Schulen ein leistungsfähiges Internet und Wlan, aber auch etwa Lehrerarbeitsplätze.

Zuständigkeit für Wartung und Ersatz ungeklärt

Neben der Infrastruktur ortet Kimberger noch weitere potenzielle Stolpersteine: Noch unklar sei aus seiner Sicht etwa, wer für die Wartung der Geräte zuständig sein soll oder bei beschädigten Geräten für Ersatz zu sorgen hat. "Das darf nicht bei den Lehrern hängen bleiben." Hier brauche es entsprechende Unterstützungsangebote an den Schulen. Offene Fragen sieht er auch in Sachen Datenschutz.

Geradezu absurd findet Kimberger, dass an Bundesschulen alle Lehrer einer digital ausgerüsteten Klasse einen Laptop oder ein Tablet vom Bund bekommen, während es an den Pflichtschulen, wo die Länder die Erhalter sind, nur drei Geräte pro Klasse geben soll. "Auch hier müssen alle Lehrer ausgestattet werden", so Kimberger mit Verweis auf Oberösterreich, das bereits eine entsprechende Initiative angekündigt hat. Bund, Länder und Gemeinden müssten nun ihre jeweilige Verantwortung wahrnehmen. "Da ist noch richtig viel zu tun." (APA, 24.6.2021)