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Das freut die Hardwarepartner: Windows 11 hebt die Mindestanforderungen deutlich an.

Foto: Mark Lennihan / AP

Mit Windows 11 hat Microsoft am Donnerstagabend eine neue Generation seines Betriebssystems vorgestellt. Eine, die mit allerlei Neuerungen lockt. Von einem überarbeiteten Look bis zu einem neuen Startmenü und der Unterstützung von Android-Apps reicht die Palette. Die gute Nachricht dabei: Das Update wird es für sämtliche User von Windows 10 kostenlos geben. Die schlechte: Das gilt natürlich nur, wenn der eigene Rechner die Mindestanforderungen für die neue Version erfüllt – und das könnte für so manch ältere PCs knapp werden.

Sicherheitschip

Die zentrale Hürde: Für Windows 11 setzt Microsoft nun zwingend einen PC mit einem Trusted Platform Module (TPM) 2.0 voraus. Zwar schreibt Microsoft die Integration einer solchen Komponente Hardwareherstellern bereits seit dem Jahr 2016 vor, bei älteren Geräten ist hingegen längst nicht gesagt, dass sie so einen Sicherheitschip aufweisen. Das TPM hilft unter anderem bei der Verschlüsselung der Daten sowie bei anderen Sicherheitsmaßnahmen, mit diesem Schritt will Microsoft also das Basisniveau in Sicherheitsfragen für sein Betriebssystem anheben. Apropos: Die Unterstützung von Secure Boot ist nun ebenfalls verpflichtend.

Zu den weiteren Mindestanforderungen gehört ein 64-Bit-Prozessor, der mindestens zwei Kerne aufweisen muss, die wiederum minimal mit 1 GHz getaktet sein müssen. Eine Liste offiziell unterstützter AMD-, Intel- und Qualcomm-Chips liefert Microsoft auf eigenen Seiten. Auch dies könnte einige alte Rechner aussperren, hat Windows 10 doch noch 32-Bit-CPUs unterstützt. Dazu kommen dann noch 4 GB RAM (bisher: 1 GB) sowie 64 GB lokaler Speicherplatz (Windows 10: 20 GB) als absolutes Minimum für die Nutzung von Windows 11. Auch eine Grafikkarte, die mit DirectX 12 zusammenarbeitet und einen mit WDDM 2.0 kompatiblen Treiber hat, setzt Microsoft voraus. Zum Vergleich: Bei Windows 10 wird derzeit DirectX 9 sowie WDDM 1.0 benötigt.

Testlauf

Wer herausfinden will, ob der eigene Rechner kompatibel mit Windows 11 ist, der kann dies mittels Microsofts "PC Health Check"-Tool tun (Anmerkung: Der Link führt direkt zum Download der Installations-Datei) . Dessen Ergebnisse sind allerdings oftmals wenig hilfreich, viele Nutzer sehen sich hier mit einer simplen "Dieser PC kann Windows 11 nicht ausführen"-Meldung konfrontiert. Bei wem dies ebenfalls der Fall ist, der muss aber nicht gleich verzagen. Denn in vielen Fällen liegt dies schlicht an den BIOS/UEFI-Einstellungen. Sind doch dort oftmals TPM 2.0 und Secure Boot deaktiviert. Ist dies der Fall, können die Nutzer diese Komponenten schlicht wieder reaktivieren, um zu sehen, ob dies das entscheidende Problem im Testlauf war – oder ob der eigene Rechner wirklich zu alt für Windows 11 ist.

Eine weitere potenziell problematische Voraussetzung erwähnt Microsoft nicht auf der Hauptseite, sondern in einem detaillierten PDF-Dokument zu den Windows-11-Mindestvoraussetzungen. Dort ist nämlich die Rede davon, dass bei Laptops ein "Precision Touchpad" eine fixe Voraussetzung ist. Bleibt abzuwarten, wie viele Geräte mit schlechteren Touchpads dies betreffen wird. Interessant ist zudem eine Anmerkung Microsofts in Hinblick auf Windows 11 Home: Dieses lässt sich nämlich ausschließlich mit aufrechter Internetverbindung einrichten. Ein Microsoft-Konto ist dafür ebenfalls Voraussetzung.

Support

Angesichts der gestiegenen Hardwareanforderungen stellt sich natürlich die Frage, wie lange Windows 10 noch weiter unterstützt werden soll. Derzeit gibt Microsoft das Supportende mit 14. Oktober 2025 an, betroffene Nutzer haben also zumindest noch ein paar Jahre Zeit, um auf neuere Hardware umzusteigen. (Andreas Proschofsky, 25.6.2021)