Das kleine Abc des LGBTQI

LGBTQI steht für Lesbian, Gay, Bi, Trans, Queer und Inter. Das sind Begriffe für verschiedene sexuelle Orientierungen und Identitäten. Wer sich von Menschen des anderen Geschlechts angezogen fühlt, ist heterosexuell. Menschen, die sich in Menschen des gleichen Geschlechts verlieben, sind homosexuell – also lesbisch oder schwul (Englisch: gay). Manche Menschen fühlen sich von Frauen und Männern angezogen – sie sind bisexuell. Trans bedeutet, dass sich ein Mensch nicht mit seinem biologischen Geschlecht identifiziert. Es kann sein, dass jemand als Mädchen geboren wurde, sich später jedoch als Mann fühlt. Inter bedeutet, dass ein Mensch sowohl mit männlichen als auch mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen geboren wurde. Menschen, die nicht heterosexuell sind und/oder sich nicht mit ihrem biologischen Geschlecht identifizieren, bezeichnen sich auch als queer.

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Die Regenbogenflagge ist ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz.
Foto: REUTERS/Brendan McDermid

Wofür steht der Regenbogen?

Viele Menschen werden aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und Identität diskriminiert. Das bedeutet, dass sie alleine aufgrund dieser Merkmale schlechter behandelt werden. Um auf die Rechte von LGBTQI-Gruppen aufmerksam zu machen, finden daher jährlich Gedenktage und Paraden statt. Ein Symbol, das man dort sehr oft sieht, ist die Regenbogenfahne. Sie wurde anlässlich des Gay Freedom Day 1978 in San Francisco von dem US-amerikanischen Künstler Gilbert Baker entworfen. 2015 sagte Baker in einem Interview: "Der Regenbogen ist perfekt, weil er unsere Vielfalt bei Ethnien, Gender, Alter und all diesen Dingen widerspiegelt. Außerdem ist es eine natürliche Fahne – sie kommt vom Himmel!" Organisationen und Unternehmen, die die Regenbogenfahne zum Beispiel in Logos oder Auslagen zeigen, drücken damit ihre Unterstützung für die Anliegen von LGBTQI-Gruppen aus.

Was ist in Ungarn los?

In den vergangenen Tagen hat es sehr viel Aufregung um ein neues Gesetz in Ungarn gegeben. Laut diesem Gesetz dürfen Kinder und Jugendliche keinen Inhalten mehr ausgesetzt werden, die Homosexualität oder geschlechtsangleichende Operationen zeigen oder "bewerben". Die Regierung in Ungarn behauptet, das Gesetz sei zum Schutz von Kindern da. Doch viele Organisationen und Regierungen anderer Länder kritisieren, dass das Gesetz diskriminierend ist und gegen EU-Recht verstößt. Denn dann dürfen zum Beispiel Sendungen, in denen homosexuelle Personen vorkommen, nur mehr sehr spät am Abend gezeigt werden, wenn Kinder nicht mehr fernsehen. Außerdem werden auch Informationen zur Aufklärung über Homosexualität und Transsexualität an Schulen stark eingeschränkt. Die EU überlegt daher nun, was sie tun kann, damit das Gesetz wieder zurückgenommen wird. (Birgit Riegler, 25.6.2021)