Wer höflich ist, kommt gut an.
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GO!

  • Klar kommunizieren
    Du willst einen Job mit Impact? Was bedeutet das für dich? Das sollte man den Personalern mit einem konkreten Beispiel erklären, rät Charlotte Eblinger von der Personalberatung Eblinger & Partner. Viele wüssten oft nicht, was die Jungen mit diesen Schlagworten meinen. Damit seien Missverständnisse und enttäuschte Erwartungen auf beiden Seiten vorprogrammiert.

  • Flexibel bleiben
    Corona hat zwei Dinge gezeigt: Was heute gilt, kann morgen ganz anders aussehen. Und wir passen uns schneller an Situationen an als gedacht (Homeoffice!). Der Zauberspruch in Krisen lautet: flexibel bleiben. Flexibilität ist auch bei kleinen Krisen und Veränderungen im Job gefragt. Genauso wie Problemlösungsskills, betont Gundi Wentner, Partnerin bei Deloitte.

  • Erste Erfahrungen
    Schnelle Ausbildung, Einserschnitt und Joberfahrung? Firmen sind kulanter, als ihre Inserate klingen. "Eine fokussierte Ausbildung und Noten sind gut, aber das Gesamtpaket zählt", sagt Wentner. Etwa Praktika, Präsentationstechniken, Erasmus, Nebenjobs, Ehrenamt oder Sprachen. Man sollte laut Koenes "über den Tellerrand des Fachs blicken können".

  • Lernbereitschaft
    Im Job heißt es das Fachwissen rasch in die Praxis umsetzen. Daher sollte man im Bewerbungsgespräch ehrlich sein – auch zu sich selbst, sagt Robert Koenes, Geschäftsführer Personalberatung & IT-Recruiting bei Iventa. Wer seine Stärken und Entwicklungsfelder kennt und lernwillig ist, kommt gut an. Hochstapeln fällt früher oder später ohnehin auf.

  • Im Team und für sich Verantwortung zeigen
    Man muss nicht gleich mit allen Kolleginnen und Kollegen befreundet sein, aber man sollte mit ihnen gut kooperieren können. Man müsse "sich eingliedern, offen auf andere zugehen, Kontakte knüpfen", sagt Wentner von Deloitte. Auch wenn im Team gearbeitet wird, erwarten die Firmen Eigenverantwortung für die jeweiligen Aufgaben.

NO-GO!

  • Fehlende Höflichkeit
    Firmen mögen es höflich. Wer unpünktlich zum Jobinterview ist, sollte besser eine charmante Erklärung parat haben. Und wenn man doch keine Zeit hat: absagen, verschieben. Die Kleidung nicht zu leger, aber auch nicht zu aufgemascherlt. Und auch wenn es vielerorts locker zugeht: Den Vertriebsvorstand lieber nicht mit "Hey Dude" ansprechen, sagt Eblinger.

  • Überzogene Ansprüche
    Frisch von der Uni und gleich Chef? Manche hätten überzogene Vorstellungen, sagt Eblinger von Eblinger & Partner. Als Absolventin könne man nicht erwarten, gleich die begehrtesten Aufgaben zu machen und nach einem halben Jahr befördert zu werden. Oder im Praktikum sofort mit sensiblen Daten zu arbeiten. Die Motivation schadet nicht – Geduld aber auch nicht.

  • "Das können wir nicht zahlen"
    Zu hohe Gehaltswünsche sind laut Robert Koenes von Iventa ein No-Go. Gerade aus dem IT-Bereich höre er von Uni-Absolventen, die 4000 Euro Einstiegsgehalt verlangten. "Damit schiebt man sich schnell ins Out", sagt Koenes. Als Einsteiger seien Gehaltssprünge dann realistisch, wenn man zeige, was man könne, und seine Sache gut mache.

  • Ser geehrte Frau xy
    Ja, wegen eines Rechtschreibfehlers geht die Welt nicht unter, aber Firmen sehen gern CVs ohne Fehler und mit Erklärungen für Lücken. Auf überbordende Gestaltung und ein belangloses Lebensmotto solle man laut Koenes verzichten. Das Anschreiben sollte verständlich und kurz sein. Die vielbeschäftigten Personaler sollen ja nicht gleich aussortieren.

  • Klasse statt Masse
    Bewerben ist ein bisschen wie flirten. Man entscheidet sich für einen Betrieb, der den eigenen Werten und Interessen entspricht, zeigt, was man kann. Genauso wie man bei einem Date keine oberflächlichen Standard-Anmachsprüche hören will, wollen Unternehmen keine Massenbewerbungen oder Bewerber, die nicht authentisch erscheinen. (set, 8.7.2021)