In Wien gibt es am Wochenende zum Jaukerl teilweise auch ein Livekonzert beim Austria Center dazu.

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Wien – Die aktuelle Impfstrategie der Bundesländer hält derzeit nicht ganz mit den aktuell kommenden großen Liefermengen Schritt. Mit Stand Freitag wurden 6,8 Millionen Impfdosen an die heimischen Impfstellen zur zeitnahen Verimpfung ausgeliefert. Insgesamt kamen aber bereits mehr als 7,8 Millionen Impfdosen in Österreich an. Das bedeutet, dass sich noch eine Million Impfdosen in den Großlagern befanden.

Die genaue Verteilung der nach Österreich kommenden Impfdosen braucht natürlich Logistik und seine Zeit. Allerdings dürfte eine erhebliche Menge doch schon länger auf Lager liegen. Denn laut Dashboard des Gesundheitsministeriums kamen zwar alleine in dieser Kalenderwoche rund 737.000 Impfdosen nach Österreich. Das bedeutet aber auch, dass rund 263.000 Impfdosen aus vorhergegangenen Lieferungen bislang noch nicht verimpft wurden.

Impfgeschwindigkeit muss erhöht werden

Die Impfgeschwindigkeit hat sich jedenfalls noch nicht an die signifikant gesteigerten Liefermengen angepasst: In den vergangenen sieben Tagen wurden im Durchschnitt knapp 80.000 Impfungen pro Tag verabreicht – also rund 560.000 in einer Woche. Dieser Durchschnittswert hat sich seit Tagen nicht grob verändert.

Das Angebot an zur Verfügung stehenden Impfdosen wird kommende Woche jedenfalls noch um einiges größer: Bis spätestens 4. Juli wird mit einer weiteren Lieferung von gleich 1,24 Millionen Impfdosen gerechnet (davon 559.000 von Biontech/Pfizer und 537.000 von AstraZeneca). Um diese zeitnah verimpfen zu können, muss die Impfgeschwindigkeit in den Bundesländern in den kommenden Tagen und Wochen deutlich erhöht werden.

Bald mehr Angebot als Nachfrage in Kärnten

Kärnten räumte als erstes Bundesland allerdings bereits ein, dass in den kommenden Wochen mehr Impfstoff verfügbar sein wird, als es Nachfrage gibt. Das sagte Gerd Kurath vom Landespressedienst am Freitag. Alle, die sich auf der Vormerkplattform des Landes für eine Corona-Impfung angemeldet hätten, hätten bereits zumindest eine Einladung für eine Erstimpfung erhalten. Um die Impfquote zu erhöhen, soll ab kommender Woche eine Werbekampagne des Landes starten.

In Wien etwa wird mit kurzfristigen Terminvergaben gearbeitet – womit noch nicht alle der bislang auf der Landesplattform vorgemerkten 1,122 Millionen vorgemerkten Wienerinnen und Wiener auch schon einen Impftermin erhalten haben. Davon wurden aber schon 905.000 Personen zumindest einmal geimpft. Das bedeutet, dass mehr als 200.000 bereits Vorgemerkte noch auf ihren Erststich warten.

Impfkonzerte und Public Viewing beim Austria Center

Am Freitagabend gab die Stadt zudem bekannt, dass es bei der großen Impfstraße im Austria Center "Musikbeschallung rund um das Jaukerl" – sprich Konzerte – gibt, wie es in einer Aussendung heißt. Die "Impfkonzerte" starteten bereits am Freitag um 15 Uhr mit Thomas Edler, um 16.25 Uhr folgten Kid Pex sowie "Zug nach Wien" (17.50 Uhr).

Am Samstag spielen Yokohomo (15 Uhr), Shallig (16.25 Uhr) und Pendl (17.50 Uhr). Am Sonntag heißt das Line-up: Flo Gruber (15 Uhr), Johnny Paper (16.25 Uhr) und X-Eption (17.50 Uhr).

Die Stadt hat zudem bekanntgegeben, dass während der Öffnungszeiten der Impfstraße künftig alle weiteren Spiele der Fußball-EM auf Screens im Wartebereich übertragen werden, wie es aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) hieß.

Die Konzerte an diesem Wochenende gelten als spontaner Testballon für mögliche weitere Impfkonzerte im Juli: Denn die 18- bis 30-Jährigen, die sich diese Woche erstmals in der allgemeinen Alterskategorie für Termine in Wien anmelden konnten, werden erst ab dem kommenden Montag in der Teststraße im Austria Center geimpft. Und vor allem für diese Zielgruppe wollte die Stadt Impfpartys oder Konzerte organisieren. So kam es kurzfristig doch schon früher zu den ersten Konzerten.

Die Bühne beim Austria Center ist jedenfalls einmal aufgebaut und sollte auch an den kommenden Wochenenden bespielt werden. (David Krutzler, 25.6.2021)