Großdemonstration vor einem Jahr.

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Wien – Während einer prokurdischen Kundgebung des Bündnisses Antifaschistische Solidarität ist es am Samstagnachmittag in Wien-Favoriten zu mindestens einer Festnahme gekommen. Gewalttätige Auseinandersetzungen mit Sympathisanten der rechtsradikalen türkischen Grauen Wölfe wie im Vorjahr blieben jedoch aus. Die rund 500 Teilnehmer zogen am Samstagnachmittag von der U1-Station Troststraße über den Reumannplatz bis zum Columbusplatz.

Die Demonstrantinnen riefen "Terrorist Erdoğan" und forderten auf Flaggen die Freilassung des wegen Terrorismus zu lebenslanger Haft verurteilten Kurdenführers Abdullah Öcalan. Mehrmals kam es dabei zu Provokationen durch Demonstranten und auch Passanten. Es wurden Feuerwerkskörper und Böller gezündet.

Verbotene Gesten

Mehrmals wurde der verbotene Wolfsgruß bei Passanten gesehen, jedoch wurde eine Eskalation durch ein Großaufgebot der Polizei abgewendet. Die Kundgebung wurde um 18 Uhr auf dem Keplerplatz friedlich aufgelöst. Durch die Organisatoren wurde bis dato zumindest eine Festnahme bestätigt.

Der Protest fand zum Jahrestag der Ausschreitungen von türkischen Nationalisten bei einer prokurdischen Demonstration in dem Wiener Stadtteil statt. Mehrere Dutzend Männer hatten damals eine feministische Kundgebung angegriffen, es kam zu Ausschreitungen und Angriffen auf das linke Ernst-Kirchweger-Haus, in dem auch kurdische und türkische Arbeitervereine aktiv sind. (APA, 26.6.2021)