Erschwerend sei beim Durchsuchen der Salzach das trübe Wasser, sagt Markus Gewolf von der Wasserrettung.

Foto: Unbekannt

In Bruck an der Großglocknerstraße (Pinzgau) läuft seit Samstagnachmittag eine großangelegte Suche nach einem Vierjährigen in der Salzach. Wasserrettung, Feuerwehr, Polizei und Rotes Kreuz sind im Großeinsatz. Als der Bub seine Füße am Abfluss des Zeller Sees abkühlen wollte, wurde er von der Strömung mitgerissen und in die Salzach geschwemmt. Sein Bruder wollte ihn retten – er wurde ebenfalls mitgerissen, konnte aber von zwei Passanten gerettet werden.

Siebenjähriger versuchte Bruder zu retten

Die Brüder spielten Samstagnachmittag am Seekanal an der Einmündung der Salzach mit zwei Freunden. Der Vierjährige wollte laut Polizei seine Füße abkühlen und stieg dazu in den seichten Seekanal. Plötzlich sei er aber an der Mündung des Seekanals in die Salzach von der Strömung mitgerissen worden. Der Siebenjährige sprang in die Salzach und versuchte erfolglos seinen Bruder zu retten. Zwei Passanten, ein 23-jähriger Syrer und ein 30-jähriger Ungar, bemerkten den Vorfall und sprangen sofort in den Fluss. Sie konnten den Siebenjährigen aus dem Wasser retten. Der Bub war durchnässt und unter Schock, aber laut Angaben der Polizei unverletzt. Es wurde zur Kontrolle von der Rettung ins Krankenhaus gebracht.

Der vermisste Vierjährige ging dagegen in der Salzach unter. Um 15.30 Uhr ging bei den Einsatzkräften der Alarm ein. Danach suchten 151 Helfer 28 Stunden lang ohne Pause nach dem Kind, ehe die Aktion Sonntagabend mangels Erfolges über Nacht eingestellt wurde. Am Montag um 8 Uhr begann die Wasserrettung erneut mit Boot und Tauchern zu suchen, teilte die Hilfsorganisation mit. Außerdem setzte die Polizei Suchhunde ein, die speziell für die Suche im Wasser ausgebildet sind, auch Taucher des Einsatzkommandos Cobra kamen zum Einsatz.

Fließ- und Wildwasserretter durchsuchen die Salzach.
Foto: Unbekannt

Erschwerende Suchbedingungen

Erschwerend kommt laut Markus Gewolf von der Wasserrettung hinzu, dass die Salzach nach einem Unwetter in der Nacht auf Sonntag sehr trüb ist: "Von den Zuflüssen in die Salzach kommt extrem schmutziges Wasser. Die Taucher sehen nichts und müssen sich mit Tasten voranarbeiten – das ist schwierig und dauert seine Zeit."

Sonntagnachmittag waren beim Sucheinsatz 90 Einsatzkräfte von Wasserrettung, Feuerwehr, Polizei und Rotem Kreuz im Einsatz. Seitens der Wasserrettung suchten vier Motorboote, zehn Einsatztaucher sowie Fließwasserretter mit Kajaks im Wasser nach dem vermissten Kind. Vier Einsatztaucher der Cobra unterstützen die Wasserrettung. (APA, red, 27.6.2021)