Das Ergebnis der letzten US-Luftangriffe auf proiranische Milizen nahe der irakischen Grenzstadt Al-Qaim Ende Februar.

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Washington – Mit einem weiteren Militärschlag unter dem Befehl von Präsident Joe Biden haben die USA den Druck auf den Iran und dessen Verbündete erhöht. Das US-Militär flog in der irakisch-syrischen Grenzregion Luftangriffe auf mehrere Ziele, die von proiranischen Milizen genutzt worden seien, teilte Pentagon-Sprecher John Kirby am Sonntagabend mit.

Von diesen Einrichtungen aus hätten vom Iran unterstützte Milizen mit Drohnen Angriffe auf US-Personal und Einrichtungen im Irak gestartet. Es handle sich um zwei Ziele in Syrien und eines im Irak. Dort seien unter anderem Waffen gelagert worden. Das Pentagon sprach von einem notwendigen und angemessenen Defensivschlag.

Pentagon: Reiner "Defensivschlag"

Kirby sagte, Hintergrund sei die anhaltende Serie von Anschlägen durch vom Iran unterstützte Gruppen gegen US-Ziele im Irak. Der US-Präsident habe die Militäraktion angeordnet, um weitere solcher Angriffe zu unterbinden. Die USA handelten in Übereinstimmung mit ihrem Recht auf Selbstverteidigung.

Biden habe mit diesem Angriff gezeigt, dass er handle, um US-Kräfte zu schützen, sagte der Pentagon-Sprecher weiter. Die Luftschläge seien sowohl "notwendig, um der Bedrohung zu begegnen" als auch "angemessen in ihrem Umfang". Das Vorgehen sei so ausgestaltet, dass es das Risiko einer Eskalation begrenze, zugleich aber klar und unmissverständlich eine "abschreckende Botschaft" aussende.

Das US-Militär hatte bereits Ende Februar im Osten des Bürgerkriegslands Syrien Luftangriffe geflogen. Es war der erste Militärschlag seit Bidens Amtsantritt. Auch diesen hatte das Verteidigungsministerium als reinen "Defensivschlag" gewertet – als "verhältnismäßige" Reaktion auf vorherige Angriffe auf US-Soldaten und deren internationale Partner im Irak.

Bei einem Raketenangriff auf die nordirakische Stadt Erbil war im Februar zuvor ein ziviler Auftragnehmer der internationalen Militärkoalition getötet worden. Mehrere Menschen wurden dabei verletzt. In den vergangenen Monaten hatte es weitere Angriffe gegeben, bei denen Raketen auf Stützpunkte im Irak abgefeuert worden waren, die von der US-Armee genutzt werden. Unter Verdacht stehen seit längerem Milizen, die eng mit dem Iran verbunden sind. Sie fordern den Abzug der US-Truppen aus dem Irak. (APA, red, 28.6.2021)