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Vom Zwergwildschwein (Porcula salvania), das kaum größer wird als Hauskatzen, existieren in freier Wildbahn nur mehr rund 250 erwachsene Tiere.
Foto: AP/Parag Deka/Durrell Wildlife Conservation Trust

Die weltweit kleinsten wildlebende Schweine-Art ist akut vom Aussterben bedroht. Das Zwergwildschwein mit dem wissenschaftlichen Namen Porcula salvania wird nur etwa 25 Zentimeter hoch, 65 Zentimeter lang und wiegt acht bis zwölf Kilogramm. Ursprünglich kam die Spezies in hochgelegenen, feuchten Graslandschaften im nordöstlichen Indien, im südlichen Nepal und in Bhutan vor. Mittlerweile beschränkt sich ihr Verbreitungsgebiet jedoch nur mehr auf zwei Wildparks im indischen Bundesstaat Assam.

Knapp am Aussterben vorbei

Ende der 1950er-Jahre hielt man das Zwergwildschwein sogar für ausgestorben. Anfang der 1970er-Jahre konnte die Art im Manas-Nationalpark in Assam wiederentdeckt werden, außerdem fand man noch eine kleine Population im Barnadi-Wildreservat. Aktuell geht man von rund 250 noch existierenden geschlechtsreifen Individuen aus, doch ein Erhaltungsprogramm soll seit einigen Jahren dafür sorgen, dass die Bestände des Zwergwildschweins in freier Wildbahn weiter anwachsen.

Im Rahmen des Pygmy Hog Conservation Programme (PHCP) haben Naturschützer am Wochenende im Manas-Nationalpark eine Rotte in die freie Wildbahn entlassen. "Dieses Mal lassen wir zwölf Zwergwildschweine frei, darunter sieben männliche und fünf weibliche Tiere", sagte der leitende Wissenschafter des Programms, Dhritiman Das. Weitere Auswilderungen in den nächsten Jahren sollen den Bestand der Art sichern.

Naturschützer haben am Wochenende zwölf Zwergwildschweine in die Freiheit entlassen.
Foto: AFP/Biju BORO

Zuchtprogramm mit sechs Schweinen

Die Art wird durch Bejagung, Verlust und Zerstörung ihrer Lebensräume durch Besiedlung und Landwirtschaft bedroht. In den 1960er-Jahren galt sie bereits als verschwunden. 1971 wurden dann wenige Exemplare des Zwergwildschweins in Indiens nordöstlichem Bundesstaat Assam wiederentdeckt. In den 1990ern gab es noch wenige kleine Populationen im an Bhutan angrenzenden Manas-Nationalpark.

1996 richteten Naturschutz-Organisationen mit staatlicher Hilfe ein Zuchtprogramm mit sechs Schweinen in Gefangenschaft ein. Heute kümmern sich die Wissenschafter um rund 70 Zwergwildschweine. Regelmäßig setzen sie Tiere in der freien Wildbahn aus. Im vergangenen Jahr wurden so 14 Schweine ausgewildert, seit Beginn des Programms sind es inzwischen 142.

Video: In assamesischer Sprache heißen die winzigen Borstentiere Nol Gahori or Takuri Borah.
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Dutzende weitere Schweine sollen folgen

"In den nächsten vier Jahren wollen wir 60 weitere Schweine freilassen, damit sie ihre eigene Population in der freien Natur aufbauen können", fügte Das hinzu. Die Wissenschafter bemühen sich auch darum, ursprüngliche Graslandschaften, in denen das Mini-Schwein lebte, wiederherzustellen und zu erhalten. (red, APA, 28.6.2021)